Wie heißt es so schön? Der beste Freund des Menschen ist der Hund.
Aber auch alle anderen Tiere stehen uns sehr nah.
Sie stehen uns zur Seite, erleichtern unsere Arbeit oder sind einfach der Gegenpol zu uns rastlosen, hektischen Menschen. Der angeblichen „Krönung der Schöpfung“.
Tiere bereichern einfach unseren Alltag.
Wen wundert’s da, dass es seit es Menschen gibt, auch Tierportraits zu unserer gewohnten Umgebung gehören.
Eine, die sich besonders darauf versteht und auch eine besondere Maltechnik anwendet, ist Marit Symalla.
Von sich selbst sagt sie: „Meine Tierportraits entstehen mit Liebe zum Detail. Tiermalerei ist für mich eine Herzensangelegenheit“
Was dahintersteckt und was die Künstlerin antreibt; oberlausitz-art hat für Euch nachgefragt.
Frau Symalla, Sie sind gelernte gestaltungstechnische Assistentin. Was können wir darunter verstehen?
War die Ausbildung relevant für Ihre heutige künstlerische Arbeit?
Ich wollte vor 20 Jahren gerne etwas Künstlerisches lernen. Weil aber meine Familie sich nicht vorstellen konnten, dass man damit überhaupt Geld verdient, habe ich mich für eine grafische Ausbildung entschieden, um wenigsten etwas Kreatives und vielleicht „Künstlerisches“ zu arbeiten. Damals war es der Schwerpunkt Grafikdesign, wer es nicht kennt, man entwirft dann zum Beispiel Flyer, Logos und Plakate. Wie sich heraus- gestellt hat, geht es aber mehr um die Arbeit am Computer. Das Entwickeln von Ideen und vielleicht noch grobe Vorabskizzen gehört zwar dazu, der Rest geschieht aber nur am PC, was mir überhaupt nicht liegt. Ich habe es aber trotzdem erfolgreich abgeschlossen.
Was hat Sie zum Malen von Tierportraits inspiriert?
War Ihre ehrenamtliche Arbeit in einer Tierpension da ausschlaggebend?
Ja, die ehrenamtliche Arbeit im Tierheim Dresden hat mich sehr inspiriert. Und damit meine ich nicht unbedingt, dass ich dort die Hunde oder Katzen als Motive gezeichnet habe, sondern die Geschichten hinter den Tieren, egal ob Wild- oder Haustier, die haben mich sehr geprägt. Erst später fing ich nach und nach an, Kunstwerke zu schaffen, die mich an diese Geschichten erinnerten. Egal ob es der Fuchs war, der aufgepäppelt und die Freiheit entlassen wurde oder der liebe Hund, der nur aufgrund von seinem Äußeren sein Leben im Tierheim verbrachte und dort auch starb.
Malen bzw. Zeichnen Sie auch andere Motive?
Auf Ihrer Website findet man vereinzelt auch Portraits von Menschen.
Wie sieht es mit Landschaften aus?
Ja, ich male und zeichne auch Menschen und Pflanzen. Aber Landschaften mag ich nicht so sehr. Ich liebe es draußen zu sein, aber malen muss ich das nicht unbedingt. Ich nutze aber gerne die Farben und Formen von Pflanzen als Inspirationsquelle.
Welche Techniken wenden Sie an?
Was hat es mit der Kaffeemalerei auf sich?
Als ich vor ungefähr 14 Jahren anfing auch nach Auftrag zu arbeiten, zeichnete ich hauptsächlich. Erst mit Kohle und Bleistift, dann kamen auch Buntstifte und später auch Acrylfarben hinzu. Erst vor gut einem Jahr kam dann der Kaffee ins Spiel. Ich brauchte etwas mehr Leichtigkeit in meinem Malprozess, da ich vorher sehr realistisch gearbeitet hatte und mir dies aber nicht mehr ausreichte. Der Kaffee half mir wieder freier zu arbeiten, zu experimentieren und verstärkte meine Verbundenheit zur Natur in meinen Kunstwerken. Das gefällt mir immer noch so sehr, dass ich den Kaffee weiterhin als Malmedium verwende.
Frau Symalla, seit 2008 nehmen Sie regelmäßig an Gruppenausstellungen teil und präsentieren sich in Personalausstellungen.
Was war da bis jetzt ihr größter Erfolg?
Wo kann man Sie demnächst sehen?
Schwer zu sagen. Aber am meisten Freude hatte ich bis jetzt bei den Ausstellungen in der Lauengalerie e.V. in Bautzen. Einfach weil wir so viele Künstler sind, die das ganze zusammen auf die Beine stellen und so auch im Austausch miteinander sind. Im Juni finden jeweils eine Ausstellung in Dresden und eine in Bautzen statt. Für Ende des Jahres ist noch nichts Genaues festgelegt, aber es ist in Planung.
Was ist für Sie Ihr eigenes Lieblingswerk?
Von welcher Arbeit würden Sie sich ungern trennen?
Mein Lieblingswerk habe ich tatsächlich gerade in der Zeit als die Anfrage für das Interview kam, verkauft. Es waren zwei Robben, die im Meer zusammen „tanzen“. Das Werk heißt „Unterwasserwelt Seehunde“ und stammt von 2019. Es fällt mir manchmal immer noch schwer, mich von Kunstwerken zu trennen. Aber der Gedanke, dass meine Kunst jemand anderen genauso glücklich macht wie mich, freut mich umso mehr.
Sie nehmen auch Auftragsarbeiten an.
Was muss ich tun, wenn ich meinen vierbeinigen Liebling in einem Gemälde verewigen möchte?
Ich arbeite nur nach Fotovorlage, das heißt, im besten Fall gibt es ein bestimmtes Foto in guter Qualität, was ich verwenden kann. Leider ist das bei verstorbenen Tieren oft nicht der Fall und ich muss mir aus verschiedenen Fotos etwas zusammen basteln, bis jetzt ist es mir zu Glück immer gelungen. Und die Auftraggeber haben so eine ganz besondere Erinnerung an Ihren Liebling bekommen.
Bieten Sie auch Kurse an?
Speziell in der Gattung Tierportrait.
Seit diesem Jahr habe ich angefangen, immer mal wieder in der Stadtwerkstatt Bautzen kleine Workshops mit dem Schwerpunkt Tierzeichnungen auf Kaffee anzubieten. Bis jetzt ist das aber in sehr unregelmäßigen Abständen.
Seit kurzem sind Sie in die Galerie an der Steinstraße in Bautzen eingebunden.
Wie kam es dazu?
Wie bereichert diese Verbindung von Künstlern unterschiedlicher Kunstrichtungen Ihre Kreativität?
Ich hatte letztes Jahr nach neuen Ausstellungsmöglichkeiten und einem Atelier rund um Bautzen gesucht, und durch unsere Citymanagerin bin ich zu der Lauengalerie e.V. gekommen. Mittlerweile sind wir ein Verein und bestehen aus 12 Künstlern. Jeder bringt seine besondere Art, Denkweise und halt auch seinen Kunststil mit ein. Durch diese Vielfalt bekomme ich immer wieder neue Ideen, etwas auszuprobieren.
Frau Symalla, was ist für Sie das Besondere an der Oberlausitz?
Was bedeutet für Sie Heimat?
Mein Mann und ich sind vor einigen Jahren hier hergezogen, ursprünglich kommen wir aus Dresden. Ich habe früher am Rand der Dresdner Heide gewohnt und liebe es schon immer der Natur nahe zu sein, und genau das habe ich hier in der Oberlausitz auch. Unsere Nachbarn hätten uns damals nicht freundlicher empfangen können und die herrlich frische Luft, wenn man zur Spree geht, belebt einen jeden Tag. Und genau das macht für mich Heimat aus, die Menschen und die Umgebung, die einem Ruhe und auch Geborgenheit schenken.
Frau Symalla, oberlausitz-art wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg,
viele zufriedene Kunden und immer freundliche „tierische Modells“.















Künstlerischer Werdegang
2006 Abgeschlossene Ausbildung zur Gestaltungstechnisches Assistentin
2008 Gruppenausstellung im Grünen Gewölbe Dresden
2009 professionelle Auftragsmalerei und Anfertigung von Zeichnungen
2018 Einzelausstellung „Kunst und Floristik“ in Dresden
2018 Gruppenausstellung zur Romantika in Bautzen
2019 Einzelausstellung in Niesky
2019 Einzelausstellung im Gutshof Doberschau
2019 Gruppenausstellung in der Galerie Flox
2022 Swiss Art Expo
2022 Artbox.Projekt Palma 1.0
2023 Zusammenarbeit mit der Galerie Little Van Gogh
2023 April Einzelausstellung „Office Hunde“ in Düsseldorf
2023 Mai Einzelausstellung in Bonn
2023 Juni Einzelausstellung in Saarbrücken
2023 Juli bis Dezember Einzelausstellung in Bergheim
2024 Einzelausstellung in Duisburg
2024 Ausstellung im Restaurant Grünschnabel
2024 Ausstellung in der Stadtwerkstatt Bautzen
2024 Ausstellung in der Lauengalerie Bautzen
2024 Erwähnung in der Sächsischen Zeitung
2025 Einzelartikel in der Sorbischen Zeitung
2025 Interview im MDR Fernsehen
2025 Ausstellung im Restaurant Grünschnabel
geplant für 2025 sind mehrere Ausstellungen in der Lauengalerie e.V. Bautzen