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Eine Familiengeschichte auf der Buchmesse Leipzig 2023

von | 7. Mai 2023

Sylvia Mönnich schildert Ihre Eindrücke

von der Leipziger Buchmesse 2023.

 

 

 

Die Leipziger Buchmesse 2023 und ihr Lesefestival „Leipzig liest!“

 

Sie ist wieder da! Die Leipziger Buchmesse wurde von den Besucherinnen und Besuchern aus ganz Deutschland angenommen, als wäre sie nicht drei Jahre weg gewesen. Endlich wieder an Messeständen Neuheiten in die Hand nehmen, in Büchern blättern, Lesungen zuhören oder sich einfach von Event zu Event treiben zu lassen. Neu für mich war, dass ich an allen Tagen und an jedem Verlagsstand Bücher kaufen durfte, so viel ich wollte – und vor allem so viel, wie ich tragen konnte.

Zu Recht wird die Leipziger Buchmesse als das wichtigste Buch- und Medientreffen in der ersten Hälfte des Jahres gehandelt. An der Autobahnabfahrt zum Messegelände an der A14 bildeten sich sowohl Freitag als auch Samstag lange Schlangen und die Parkplätze wurden trotz vieler Helfer vor Ort zur Mangelware. Wer mit den Öffentlichen anreisen wollte, war nicht besser dran. Der Hauptbahnhof und die Straßenbahnen waren überfüllt und die Wartenden mussten Geduld aufbringen. Doch das hat keinen davon abgeschreckt, das Frühjahrs-Highlight auf der Neuen Messe zu besuchen. Das geschriebene Buch ist nicht tot. Ein grandioser Erfolg, auch wenn es weniger Aussteller gab als im Vorcorona-Jahr 2019.

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich in diesem Getümmel mit meinem Buch „Vertrieben und dann?“ am Stand der Schreibwerkstatt Rellin und bei „Leipzig liest“ mitmischen durfte. Im Cafe Yellow in der Südvorstadt drängelten die Zuhörer zur Lesung, später musste die Veranstalterin Martina Rellin, Verlegerin und Coach der gleichnamigen Schreibwerkstatt, noch Stühle für die Gäste dazu holen.

In „Amors Kirschkern“ lässt Brigitte Luber auf humoristische Weise ihre Protagonistin Ricarda sich in den Schauspieler Sean verlieben. Anders in Carola Kalks „Kein Licht der Welt“. In dieser Erzählung verlieren Conny und Michael ihr ungeborenes Kind, während Hannes Heine Lustiges und Ernstes aus der Vergangenheit des Ostens in seinem Werk „Ich und die DDR“ verarbeitet. Und mittendrin ich mit meiner Geschichte aus dem Leben meiner Eltern „Vertrieben und dann“. Wenn ich ursprünglich dachte, das Leben und Wirken der Vertriebenen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg interessiert nur Familie und Verwandte, so wurde ich eines Besseren belehrt. Niemand von uns möchte sich vorstellen, dass ihm sein Zuhause von einer Stunde auf die andere nicht mehr gehört. Vielen Ungarn-Deutschen und Schlesiern ging es nach dem zweiten Weltkrieg so. Die Großfamilie meiner Mutti wurde 1945 enteignet und 1947 aus Ungarn vertrieben. Sie waren Deutsche im ungarischen Land. Meinem Vater erlebte es nicht anders in Schlesien. Vielleicht ist es gerade der anschauliche Erlebnisbericht von zwei noch lebenden Vertriebenenkindern, die heute weit in den Achtzigern sind, der die Menschen zum Nachdenken bringt und damalige mit aktuellen Geschehnissen vergleichen lässt. Zurück in der beschaulichen Umgebung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Landkreis Bautzen bekomme ich viele Anfragen zu meinem Erstlingswerk. Ich freue mich riesig, dass meine Bemühungen um die Aufarbeitung eines Teils deutscher Geschichte im privaten Umfeld auch auf wissbegierige Menschen aller Altersschichten trifft.

Ein Dankeschön an alle, die mein Buch ihren eigenen, vielleicht auch vertriebenen Eltern schenken wollen oder aber selbst stöbern, um etwas über die vergangenen Geschehnisse zu erfahren. Einen Einblick in das Buch gibt es auf meiner Webseite www.kamera-im-gepaeck.de und wer es gerne haben möchte, meldet sich bei mir unter . Danke auch an Haiko Spottke für die Veröffentlichung auf der Oberlausitz-Art-Webseite, die dafür gesorgt hat, dass viele Leser und Leserinnen von meinem Buch erfahren haben.

 

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