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Skulpturenpfad – „Gehalten“

von | 13. November 2025

Station 7

„Gehalten“

 

 

 

 

 

 

„Gebet ist erste Christenpflicht“. Dieser Satz war früher öfter zu hören. Allerdings stimmt er nicht ganz. Gebet ist nicht Pflicht, sondern Privileg! Man kann jederzeit und an jedem Ort mit der höchsten Instanz in direkten Kontakt treten- ohne Voranmeldung, Termin oder Warteschleife. Gott hat jederzeit ein offenes Ohr für seine vielen Kinder. Er freut sich über Dankbarkeit und hört die Bitten, auch wenn er nicht alle so erfüllt wie gewünscht. Das Gebet gibt Halt im Leben- es gibt da jemanden, der immer zuhört, seine Kinder kennt, liebt und hofft, dass sie auf guten Wegen der Mitmenschlichkeit und Güte unterwegs sind oder es zumindest immer wieder versuchen. Ohne Kommunikation können wir Menschen nicht leben. Gebet ist Kommunikation mit Gott- Vergegenwärtigung seiner Anwesenheit durch Gespräch in Worten oder Gedanken.

So wie Eltern den Kindern Regeln vorgeben, hat auch Gott in seinen 10 Geboten klare Regeln vorgegeben. Wenn sich alle daranhalten würden, sähe unsere Welt deutlich besser und freundlicher aus.

Die Skulptur besteht aus 12 Figuren mit dem umgedrehten Torso- Prinzip. Nur Köpfe und Hände sind erkennbar. Es sind Abdruckplastiken von realen Menschen mit je einer ganz eigenen Geschichte. Wie man betet- ob allein oder in der Gruppe, ob laut oder leise, ob in gesprochenen Worten oder Gedanken, ob sitzend oder stehend, drinnen oder draußen, mit gefalteten oder erhobenen Händen- das alles ist egal. Das man betet ist wichtig, nicht wie und wo.

Eine kleine Beispielgeschichte: Vorne in der Mitte ist Knut Uwe Weise aus Zittau abgeformt. Er war der künstlerische Leiter des Projektes und das als überzeugter Atheist. Durch die inhaltliche Arbeit mit dem Skulpturenpfad ist er ins Grübeln gekommen, hat sich in Glaubensfragen unterrichten lassen, ist Mitglied der Brüdergemeine geworden, hat ein Prädikantenstudium absolviert und im Herrnhuter Kirchsaal schon gepredigt. Heute lebt er in den Niederlanden.

Die 12 Skulpturen stehen für den 12 Stunden- Rhythmus, bzw. die 12 Monate. Das ganze Jahr, jederzeit, rund um die Uhr wird gebetet- nicht, um Gott zu nerven, sondern um den Kontakt nie abreißen zu lassen. In der Brüder-Unität gibt es das 24-Stundengebet, welches zwischen den einzelnen Gemeinden weltweit aufgeteilt ist. Ein Zeichen der geschwisterlichen Verbundenheit über Sprach und Ländergrenzen hinweg.

In Mitten der 12 betenden Skulpturen gibt es eine Bank, die dazu einlädt, sich dort niederzulassen und selbst laut, leise oder in Gedanken ein Gebet zu sprechen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn man den Pfad (ca. 6 km) ohne Führung wandern will, empfiehlt sich das Begleitheft, in dem man zu allen Stationen und zur Entstehung wichtige Hintergrundinformationen bekommt. Dieses Ist in Deutsch, Englisch und Tschechisch im Buchhandel erhältlich.

Hier werden nun die einzelnen Stationen in den nächsten Wochen vorgestellt.

Nächste AUSGABE :    21. November 2025

Station 8:   „Gemeinschaft

Die Beiträge sind mit freundlicher Unterstützung in Kooperation mit dem Verantwortlichen für den Pfad, Herrn Matthias Clemens, entstanden.

Herr Clemens ist Leiter der Forstverwaltung der Evang. Brüder-Unität, Herrnhut.

Führungen auf dem Skulpturenpfad oder durch Herrnhut sind nach Anmeldung über das Gästepfarramt möglich:

Telefon: +49 172 4412306

E-Mail:   ()

 

Foto: Haiko Spottke  /  Matthias Clemens

 

 

 

 

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