Von Malerei über Musik bis zur „Goßdorfer Perle“ -oder- „Die mit dem Licht spielt“, Teil 1

Von Malerei über Musik bis zur „Goßdorfer Perle“ -oder- „Die mit dem Licht spielt“, Teil 1

Ob Landschaftsmalerei, Portraits oder Stillleben,
Doreen Marie Schöngart wird beim Arbeiten eins mit ihrer Malerei.

“ Meine Werke sind geprägt durch natürliche Eindrücke, stetige Beobachtung vom Wandel der Jahres- und Tageszeiten und Umsetzung der ständig sich ändernden farblichen Eindrücke der Materie im Licht“, verrät die Künstlerin auf ihrer Homepage.
Und auch die Musik hat einen großen Anteil an ihrem Erfolg als Künstlerin.
Wie alles zusammenhängt und welche Rolle eine große  Kugel spielt; oberlausitz-art hat für Euch nachgefragt.

 

Teil 1

„Vom Malen bis zur Musik“

 

Frau Schöngart, Sie haben schon als Kind gern gezeichnet.
Wer und was haben Sie damals inspiriert?
Was waren Ihre anfänglichen Motive?

Ich kann mich speziell an ein Bild von Winnetou erinnern, welches ich mit 7 Jahren zeichnete. In den war ich verliebt. Auch mit einem Bild meines Onkels und seinem grünen Trabant  P50 oder in Märchenfiguren habe ich mich versucht. Die erste kleine Landschaft auf A4, an welche ich mich erinnern kann, entstand in einem FDGB Ferienheim bei Potsdam, wo ich mit meinen Eltern und der Schwester einen herrlichen Sommerurlaub verbrachte. Ich malte die Freundschaftsinsel in Potsdam mit einer Skulptur, ich glaube mit Buntstiften und frei aus meiner Erinnerung. Ich denke, das war 1984 und ich war in der 4. Klasse. Im Zeichnen in der Schule fiel es mir aber schwer, mit dem Farbkasten umzugehen, ich mochte es damals noch nicht. Als ich dann kein Kind mehr war, zeichnete ich ab und an Portraits von Popstars oder meiner Freundin, und dann und wann auch landschaftliche, verträumte Fantasiebilder mit Deckfarben. Ohne schulischen Zwang funktionierte es dann.

 

Ihre berufliche Entwicklung ging dann in eine ganz andere Richtung. Sie haben 3 Berufe erlernt.
Warum haben Sie keine künstlerische Richtung eingeschlagen?

Mein Traum war es eigentlich, Musik zu studieren und meinem Großonkel an die Semperoper zu folgen. Ich hatte ja jahrelang an der Musikschule in Neustadt/Sa. Violine gelernt.

Ein Kunststudium war nicht in meinem Sinne, damals sah ich dieses Potential in mir noch nicht.

Meine Lehrerin drängte mich, Lehramt für Sprachen zu studieren (Russisch/Englisch), und meine Eltern, die letztendlich die Entscheidungsträger waren, überredeten mich, erst mal einen „anständigen“ Beruf zu erlernen. Also ging ich nicht auf die EOS, sondern lernte einen handwerklichen Beruf. Die Ausbildung musste ich in den Wirren der Wendezeit aber abbrechen, da zahlreiche kleine Handwerksbetriebe pleitegingen und unsere Klasse aufgelöst wurde. Dann lernte ich einen kaufmännischen Beruf, nach dessen Abschluss ich ein Stipendium für BWL bekam. Das aber verbrannte  ich, etwas wütend auf mich selbst, weil ich es ja leider nicht für ein anderes Studium einsetzen konnte. Ich bekam dann in der Heimat keine feste Anstellung in diesem Beruf, in den Westen wollte ich nicht. Also eine dritte  Ausbildung. In dem Beruf, der am wenigsten zu mir passte, arbeitete ich dann auch fast 20 Jahre. Ein sicherer Job, eine Notlösung letztendlich. Inzwischen war ich auch schon zweimal Mutter geworden.

 

Ab 2013 haben Sie sich wieder voll und ganz der Malerei gewidmet. Seitdem sind Hunderte von Gemälden und Zeichnungen entstanden.
Wie kam es zu diesem „Neustart“?

Die Unzufriedenheit in meinem täglichen Tun brachte mir letztendlich in meiner gefühlten Lebensmitte tiefe seelische Leiden, aber auch die große Frage nach dem „Wer bin ich wirklich“.

Damals ging auch mein Fernseher kaputt und ich fing abends wieder an mit dem  Malen, ich ging wöchentlich zum Maler Falk Nützsche in Bischofswerda. Alles, was er mir beibrachte, faszinierte mich, vor allem der  „Goldene Schnitt“. Seitdem ist der Umgang mit den Farben zu einer schicksalhaften Berufung für mich geworden. Ich stieg 2015 aus dem alten Beruf  aus, malte nur noch, ging nebenbei in einem Kindergarten aushelfen und entdeckte mich komplett neu. Auch einen Fernseher habe ich mir nie wieder angeschafft. Die Erfolge anfänglicher Ausstellungen und Verkäufe bestätigten mich darin, weiterzumachen.

 

Auf Ihrer Homepage benennen Sie ausdrücklich Ihren Lehrer und Freund, den Prager Maler Vladimir Mencl.
Auch merkt man Ihre große Sympathie zu Tschechien.
Was hat es damit auf sich?

Auch diese Liebe zu Tschechien kam mit diesem Umbruch. Ständig war ich dort auf Achse in der böhmischen Schweiz, auch habe ich eine langjährige Freundin in Šluknov. Was es mit dieser tiefen Verbundenheit auf sich hat, habe ich einst in der „Ode an Böhmen“ niedergeschrieben, die mein Gefühl trefflich beschreibt. Bei einem Kurzurlaub im Isergebirge fand ich bei einer Ausstellung bei der Basilika in Hejnice die Bilder des Malers Vladimír Mencl. Ich musste mich setzen und unweigerlich kamen mir die Tränen beim Anblick zweier seiner Landschaftsgemälde, eines mit Schnee und Birken.

Ich las seine Vita und verstand damals fast nichts von dem tschechischen Text.

Seine Bilder gingen mir nicht aus dem Kopf. Irgendwann bekam ich seine Adresse heraus. Das war gar nicht so leicht, denn der alte Herr hatte keine Website. Ich schrieb ihm einen Brief und prompt kam einer zurück. So begann unsere Freundschaft und kurz später besuchte ich ihn in Prag. Wir sahen uns nicht so oft, aber unsere briefliche Korrespondenz war sehr tief und lehrreich. Sein Ableben im hohen Alter habe ich mit einem Portrait von ihm für seine Frau Vilma gut verarbeiten können. Seine Bilder leben weiter.

 

Frau Schöngart, Sie beobachten sehr intensiv die Natur in ihren Farben sowie das Spiel von Licht und Schatten. Wie setzen Sie diese Beobachtungen in Ihren Bildern um?
Und welche Rolle spielt in Ihrer künstlerischen Arbeit die Musik?

Da sind wir schon wieder bei dem Gelernten von Vladimír. Er sprach immer von harten und weichen Schatten, von warmen und kalten. Und dass die Wolken direkt úber dir andere Schatten werfen, als die Wolken in der Ferne. Theoretisch kann man das mit den Tonabstufungen erklären, die einst Itten in seinem Farbkreis darlegte. Bei mir ist es letztendlich durch viel Übung, Betrachtung im Lichtschauspiel der Natur, Geduld und Selbstvertrauen in mein Gefühl übergegangen, wie ich welche Tonwerte mische.

Was die Musik betrifft, ohne sie fällt es mir schwer zu malen.  Alles zusammen bildet für mich eine Einheit, einen Kreis, dann tauche ich ab in meinen Farben. Ab und zu selbst zu musizieren, erweitert meinen Geist, auch wenn ich längst begriffen habe, dass ich als Musikantin lieber nur für mich spielen soll. Einmal, bei einer eigenen Vernissage in der Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda, versuchte ich mich am Klavier. Das aber ging schief, ich blieb nur stecken und blamierte mich vollkommen. Gottseidank nahmen es meine Gäste mit Humor. Seitdem überlasse ich diesen Part lieber jemandem, dessen Berufung die Musik ist.

 

Teil 2 am 24.04.25

„Die Großdorfer Perle und meine Heimat“

Bildtitel (von links nach rechts):

  • im_Atelier_2023
  • Camping_in_Droschkau_I_2022_acryl_100x129
  • kleiner_winterschlaf_2018_kohle
  • An_den_Superintendenturstufen_2023_acryl_131x73
  • Pfingsten_2022_acryl_128x63
  • Das_Nickerchen_2024_acryl_148x107
  • zwei_mal_schwarzer_kater_2021_pastell_40x50
  • auf_dem_Eis_2019_pastell_54x54
  • Tag_am_Meer_2019_acryl_110x80
  • zwei_böhmische_Mädchen_2021_acryl_86x72
  • Carl_Lohse_Galerie_Bischofswerda_2019
  • Das_vergessene_Musikzimmer_2021_acryl_130x120
  • Frühlingssinfonie auf dem Küchenbuffet_acryl_2024
  • im_Atelier_mit_Aschenbrödels_Verheissung
Kunst in Rammenau

Kunst in Rammenau

Kunst in Rammenau

Wie jedes Jahr, am Gründonnerstag, öffneten auch dieses Mal wieder mehrere Ausstellungen in Rammenau ihre Türen.

 

 

 

 

Holzgestalter Tom Glöß präsentiert den Bautzener Osterreiterzug mit über 50 Osterreitern sowie viele weitere oberlausitzer Szenen. Ausstellungsort ist die Scheune an der alten Schmiede

Der Fotoclub Kontrast Bischofswerda zeigt unter dem Motto „Nah dran“  eine neue Ausstellung in der Scheune an der alten Schmiede.

Ortschronist Gunter Eisold  zeigt im alten Gefängnis seine Ausstellung  „Von Außentür bis Ziergiebel – Altes und Neues im Blick“.

Oberlausitz-art stellt in den Räumen der Bibliothek 13 Künstler aus der Oberlausitz im Portrait vor.

Jeder Künstler ist dort mit einem seiner Lieblingswerke zu sehen.

Die Fotografien stammen von Haiko Spottke.

 

Oberlausitz-art wünscht viel Vergnügen.

Öffnungszeiten:

Scheune Alte Schmiede und altes Gefängnis, täglich bis Ende Oktober von 10-18 Uhr.

Bibliothek Dienstag von 15 – 18 Uhr. Oder nach Vereinbarung.

Alle Ausstellungen sind „Eintritt  frei“.

 

 

 

Bangkok – eine Oase der Stille und Entspannung in der Nationalgalerie

Bangkok – eine Oase der Stille und Entspannung in der Nationalgalerie

Bangkok, die Stadt am Fluss, auch bekannt für kunstvolle Heiligtümer und ein pulsierendes Leben auf den Straßen.

Bangkok kann man am besten mit dem Schiff erkunden. Mit Touristenboot oder anderen kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erreichen. Die Boote fahren bis abends und dann schaltet die Stadt ihre Lichter an. Ein Muss für Besucher ist der Königspalast, der buddhistische Tempel Wat Arun, auch Tempel der Morgenröte genannt, Wat Pho, die Khaosan Road, Streetfood, Wat Saket – Highlight der Tempelanlage ist ein knapp 80 Meter hoher Berg, der extra aufgeschüttet wurde, und auf dessen Spitze sich ein goldener Chedi befindet, und und … Am besten, man nimmt sich viel Zeit für diese schöne Stadt.

Auch Ende Februar ist es heiß und laut in der Stadt. Und so ist man über eine klimatisierte „Pause“ froh. Während ich die Galerie besuche, geht ein Gewitter mit Starkregen draußen vorbei.

Am 19. April 1974 wurde das Gebäude der ehemaligen Münzfabrik an das Ministerium für Schöne Künste zur Gründung einer „Nationalen Kunstgalerie“ mit dem Hauptziel, ein Ort zum Sammeln und Ausstellen visueller Kunstwerke berühmter thailändischer und internationaler Künstler zu sein, übergeben.

Die Bangkok Nationalgalerie ist nicht nur ein Zentrum für visuelle Kunst, sondern auch ein kultureller Treffpunkt, der den Dialog zwischen traditioneller und zeitgenössischer thailändischer Kunst fördert. Mit einem abwechslungsreichen Programm an Veranstaltungen lädt die Galerie die Besucher ein, die vielfältige Kunstszene Thailands zu entdecken und sich mit den Werken sowohl etablierter als auch aufstrebender Künstler auseinanderzusetzen. Durch die sorgfältige Auswahl der Ausstellungen wird die Entwicklung und der Einfluss der Kunst über die Jahre hinweg greifbar.

Und so lasse ich mich durch die Ausstellungen treiben, genieße die Kunstwerke, wundere mich manchmal über die ausgestellte moderne Kunst.

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Ostern steht vor der Tür oder „Die Kunst am Ei“

Ostern steht vor der Tür oder „Die Kunst am Ei“

Das Verzieren von Ostereiern ist ein fester Bestandteil der sorbischen Volkskultur.
Geprägt von Tradition, Glauben und Naturverbundenheit werden jedes Jahr diese wunderschönen Fruchtbarkeitssymbole mit viel Kreativität und Symbolik hergestellt.
Im Ursprung als Geschenk für die Patenkinder zum Osterfest gedacht, entwickelte sich daraus eine Kultur des Beschenkens für Freunde und Familienmitglieder.
Diese kunstvolle sorbische Tradition können Interessierte in vielen Museen im sorbischen Raum bewundern.
Im Ostereiermuseum Sabrodt kann man dieses Brauchtum nicht nur bestaunen, sondern hautnah erleben.
Im Reiseführer „Glücksorte in der Oberlausitz von Antje Kluth können Sie Folgendes nachlesen:

 

Sorbische Volkskunst am Ei

Kurioses im Ostereiermuseum Sabrodt

Um Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg ist es Brauch, seinen Patenkindern zu Ostern bunt bemalte Eier zu schenken. Aber keine gewöhnlichen, denn in wochenlanger Arbeit werden kleine Kunstwerke gefertigt. Nach sorbischer Tradition bekommt jedes Kind von seinen Paten als Geschenk zwei bis drei Eier. Wer mehrere Patenkinder hat, muss also frühzeitig anfangen, denn das Bemalen eines einzigen Eis kann mit Färben und Tupfen der feinen Muster mitunter bis zu zwei Tage dauern.

Zum Verzieren gibt es verschiedene Techniken. Winzige Federkiele oder Stecknadelköpfe dienen bei der Bossiertechnik dem Auftrag von bunten Wachstupfen und -dreiecken. Bei der Ätztechnik wird mit Salz­säure das Muster aus dem gefärbten Ei geätzt, und bei der Kratztechnik entfernt man mit einem scharfen Messer die Farbe zu kunst­vollen Ornamenten. Alle Arbeiten erfordern großes Geschick und Übung, denn es passiert immer wieder, dass nach vielen Stunden Arbeit ein Ei zerbricht.

In den Dörfern werden auch heute noch in vielen Familien am Karfreitag Eier verziert. Schon Wochen vorher finden hier Oster­märkte und Ausstellungen statt. Wettbewerbe um das schönste sorbische Osterei gibt es in Bautzen. Man kann den Künstlern bei der Arbeit zu­sehen und sich selbst in der Volkskunst des Eierverzierens probieren.

Kuriositäten gibt es im Ostereiermuseum Sabroth. Dorothea Tschöke beherrscht alle Techniken und hat eine beachtliche Sammlung aus aller Welt zusammengetragen. Darunter russische Babuschkas, Par­fümflakons, Clowns mit Knubbelnasen, Eier als Spieluhr oder Leuch­tobjekt. Zu sehen in Vitrinen und als Schmuck des Osterbrunnens vorm Haus. Für die Sammlung hat sie auf Märkten eigene Eier ge­tauscht, andere erworben. Interessierte können bei ihr in Kursen das Eierverzieren erlernen. Was sie mit den ganzen Dottern und dem Eiklar der ausgeblasenen Eier macht? Die bekommen ihre kannibali­schen Hühner und der Kater, außerdem erfüllen sie ihren Zweck als Blumendünger, fürs Haar und Gesicht. Na dann …

TIPP: Museumsbesuche bitte vorher anmelden.

● Ostereiermuseum Sabrodt, Dorfstraße 41, 02979 Elsterheide, OT Sabrodt, Tel. (0 35 64) 2 20 45 oder (01 73) 3 82 27 25, www.ostereiermuseum.de

● ÖPNV: Ab Bahnhof Hoyerswerda Bus 158, Haltestelle Sabrodt Gasthaus

 

„Glücksorte in der Oberlausitz“, für mich einer der schönsten Reiseführer meiner Heimat.
Herausgegeben vom Droste Verlag Düsseldorf.

Oberlausitz-art wünscht Euch einen fröhlichen Start in den Frühling.
Bestimmt entdeckt Ihr im Reiseführer noch weitere interessante Glücksorte, welche sich zu besuchen lohnt.

„Will dir den Frühling zeigen, der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen und kommt nicht in die Stadt“

Rainer Maria Rilke

Foto:

gestaltete Ostereier – Dorothea Tschöke –

Buchcover, Reiseführer vom Droste Verlag Düsseldorf, „Glücksorte in der Oberlausitz“, von Antje Kluth

Originalbeitrag aus „Glücksorte in der Oberlausitz“                                         

„Sorbische Volkskunst am Ei“ – Kurioses im Ostereiermuseum Sabrodt

 

 

 

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Oberjustizrat Josef Theodor Leidler –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Oberjustizrat Josef Theodor Leidler –

Theodor Leidler wurde  am 24.10.1847 in Crostwitz, als Sohn eines Kleinbauern, geboren.

Er war verheiratet mit Marie Emilie Leidler geb. Reinisch.

Sie wurde am 26.5.1848 in Schirgiswalde  geboren und verstarb am 23.8.1927 in Bautzen.

Die Leidlers hatten zwei Kinder, Paul und Marta.

 

 

1863–1868 besuchte Josef Theodor Leidler das „Wendische Seminar“ in Prag und das deutsche Gymnasium auf der Prager Kleinseite.

Hier in Prag leitete er als Gymnasiast die Sänger der Vereinigung „Serbowka“.

Er veröffentlichte einige Lieder und einige volkskundliche Beiträge in der Zeitschrift „Łužičan“.

Das Abitur bekam er in Chomutov (Tschechische Republik).

Sein Studium Für Rechtswissenschaften begann er 1870 in Prag.

Danach studierte er 1871 bis 1874 weiter in Leipzig.

Ab 1871 war er Mitglied der Maćica Serbska.

Am 24.Juli 1874 absolvierte er die juristische Prüfung und am

22. September 1875 erhielt er das Bestellungsdekret.

Ab diesem Tage trat er als Hilfsreferendar in den Staatsdienst ein.

Leidler arbeitete als Jurist u.a. in Oschatz und Bautzen.

Seine Tätigkeit als Gerichtsrat in Schirgiswalde begann am 1. Januar 1888.

Er wohnte am Mälzerberg, wo auch später das Museum eingerichtet wurde.

Nach 28 Jahren Staatsdienst ging Theodor Leidler in den Ruhestand und verzog nach Bautzen.

Am 6.November 1937 verstarb Josef Theodor Leidler in Bautzen.

 

 

 

 

Allgemeiner Anzeiger 1932

Schirgiswalde, 17. November

 

„Der Gebirgsverein ließ dieser Tage den letzten der acht Wegweiser in figürlicher Form aufstellen.

Der letzte dieser originellen Zeugen heimatlichen Kunst, der seinen Platz an der Hauptstraße gefunden hat, zeigt eine viele Jahre als Vorstand des hiesigen Amtsgerichts tätige und verdienstvolle, jetzt im benachbarten “ Budissin“ wohnhaften Persönlichkeit, Herr Oberjustizrat Leidler.

Auch dieses Wegzeichen ist sehr gut gelungen und macht den Herstellern alle Ehre.

Weitere Wegweiser in dieser Form, die weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus große Beachtung und Gefallen gefunden haben, werden nicht aufgestellt“.

 

 

In den kommenden Wochen erfahren Sie mehr über die wegweisenden Persönlichkeiten der Stadt Schirgiswalde.
NÄCHSTE AUSGABE :    16. Mai 2025

„Straßenfeger Igenaz Mieth

Wer mehr über die Wegweiser der Stadt oder über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde erfahren möchte, das Heimatmuseum erwartet Sie.

Wegweiser:
Heimatmuseum „Carl Swoboda“
Rathausstraße 15
02681 Schirgiswalde
Tel. 038660 38660

www.stadt-schirgiswalde-kirschau.de

Dienstag         14:00 bis 16:30 Uhr

Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.

Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger.

(Texte und altes Bildmaterial)

„Der Weg der Erinnerungen“

„Der Weg der Erinnerungen“

Meine Aprilgeschichte,

aus „Flügel zitternd im Wind“ – ein Roman mit zehn Geschichten, jede eine Erzählung für sich und doch romanartig miteinander verbunden.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen aufeinander.

Geschichten aus den schützenden Nischen einer Diktatur.

Drei Protagonisten, drei Leben im geteilten und dann wiedervereinten Deutschland bis hin in unser 21. Jahrhundert.

 

Ein kleiner Auszug:  Der Weg der Erinnerungen

Ein Besuch im Elternhaus. Sie steigt an der Bushaltestelle im Oberdorf aus, um noch einmal auf dem Waldweg ihrer Kindheit zu wandeln.

Sie richtet sich auf, streckt sich. Atmet tief, lehnt sich an den Stamm einer Kiefer und fühlt das Holz unter ihren Händen. Wenn doch die Bäume erzählen könnten, denkt sie.
Zwischen den Jahresringen tropft Harz. »Sie bluten«, hatte der Vater gesagt. Und sie hatte gefragt: »Haben sie ein Herz?«

Am Wegesrand, dort wo der Forstweg beginnt, liegen Baumstämme, akkurat aufgeschichtet.

Es duftet nach frischem Kiefernholz. Früher war inmitten der jungen Bäume eine Sandgrube. Ein idyllischer Spielplatz für uns Kinder. Wenn man tief drinnen auf dem kühlen Sand lag, hatte man nur den Himmel über sich. Die Wolken, die Vögel, die Kiefernzweige.

Hier konnte sie oft, stundenlang im Sand liegend, die Wolkenbilder beobachten. Sie wählte sich eines aus und schaute so lange, bis sie darin eine Form erkannte. Wolkengesichter. Wolken als Verwandlungskünstler.
Einmal – sie erinnert sich noch genau –, waren dort, wo eine neue Wolke über den Grubenrand herankam, dort wo das Wurzelwerk der Kiefern über den Sand hinausragte, plötzlich zwei Lederstiefel, derb und schwarz, mit tiefen Einkerbungen in den Sohlen.
Ein Gesicht starrte herunter. Große dunkle Augen. »Ein Russe«, flüsterte eines der Kinder. Sand rieselte herab. Die Kinder schauten nach oben und wurden stumm. Ein Russe im Wald bedeutete Gefahr, so hatte es die Mutter übermittelt. Sie sieht heute noch Mutters Angstaugen, wenn sie im Wald einen russischen Soldaten sah.
Als die Kinder damals am Abend dem Vater davon erzählten, schaute er ernst und traurig:
»Das sind russische Soldaten. Sie leben eingesperrt in Kasernen. Sie sollen uns und unser Land bewachen. Sie sehnen sich nach ihrem Zuhause. Und manches Mal versuchen sie zu fliehen.«
Der Pfad ist glitschig. Die Wurzeln sind mit Kiefernnadeln und Buchenblättern zugedeckt. Vereinzelt wird das Laub vom Windstoß in die Lüfte gewirbelt, zerblasen, und dann taumeln die Blätter zu Boden. Vorsichtig balanciert sie über den Waldweg. Der kleine Weg führt hinunter an den Bach und über eine Brücke zum Elternhaus.

Ein Pfarrhaus, eine Haustür die nur nachts verschlossen war.
Am Tag stand die Tür für jedermann offen. Leute konnten kommen und gehen, wann immer sie wollten. Der Vater, den die Leute sprechen wollten, war meist im Hof oder Garten zu finden. Er mistete den Hühnerstall aus oder grub in der Erde. Das liebten die Dorfbewohner. Er war einer von ihnen und doch einer von da ganz oben.
Sie freut sich auf das freie Wochenende. Sie schlägt die Richtung zur Holzbrücke ein, erreicht den sprudelnden Bach.
Manchmal war es dort laut: Schüsse, von denen die Dörfler sprachen. »Sollten sie doch erzählen, die Leute. Manchmal erzählen sie Schauermärchen, um sich wichtig zu machen«, meinte die Mutter.
Das vertraute Plätschern, ein Stück Erinnerung.

Die Spiele der Kindheit, frei und unbeschwert. Vergangenheit war noch ein fremdes Wort, damals. Am Bach hatten sie gespielt. Steine werfen, Wassertreten, Angeln.

Sie hatten sich Dämme gebaut, aus Baumrinde und Borke Schiffchen.
Einmal, es hatte am Tag zuvor geregnet und der Bach war zu einem reißenden Strom geworden, da gerieten die Boote beim Aufsetzen auf die Wasseroberfläche in Not, sie tanzten über die Strömung, über die Wirbel. Sie kämpften mit dem launischen Wasser, kenterten schließlich und blieben im Gesträuch hängen. Nur das Boot von Tobias hielt der Strömung stand. Er hatte lange daran geschnitzt und kunstvoll mit Stöckchen und Blättern ein kleines Segel gebastelt. Kaum hatte er die Segel gehisst, glitt es auch schon davon.

Auf und ab, und unbeirrt, es blieb nirgendwo hängen. Offenbar hatte es ein Ziel.

Tobias rannte am Bach entlang, seinem Kunstwerk hinterher. Zwischen kleinen Birken und Sträuchern schlängelte sich das Wasser, am Forsthaus vorbei, an der Baumschule – die schon damals nur noch dem Namen nach existierte. Nadeln und Laub stachen ineinander, eine Wildnis, die kein Gesicht trug – durch saftig grüne Wiesen ins Unendliche.
Dann war Tobias lange Zeit verschwunden. Als er langsam mit hängenden Schultern, zerrissener Jacke und zerzausten Haaren am Spielplatz wieder auftauchte, jammerte er:

»Mein Boot ist weg. Die haben es mir geklaut.«
»Wer ist d i e?« Tobias war verstört und stotterte: »Das Boot ist in einem Stacheldraht hängen geblieben und als ich es befreien wollte, standen da zwei Männer mit einem Gewehr.«
Abends, als sie zu Hause von Tobias und seinem Kummer erzählten, hatte sich Mutters Blick umwölkt und in Vaters Blick spiegelte sich Mutters Sorge, als er sagte: »Ihr dürft nie weiter gehen als bis zur Baumschule«, und er sagte etwas von … Gefahr und Bewachung.
Damals gab es dort einen Drahtzaun, der das Gebiet zum Westen hin abgrenzte. Später begann unweit des Dorfes die sogenannte Sperrzone zum Westen, eine Bewachung vor dem Eindringen des Feindes – ein antifaschistischer Schutzwall. Einige sprachen vom Todesstreifen.

Das war damals … Jetzt, denkt sie und atmet die Waldluft noch einmal tief ein und aus,- jetzt sind Bäume, Bäche, Waldwiesen, Menschen, vom „Schutzwall“ befreit.

… der Roman „Flügel zitternd im Wind“ – ISBN 9783750428904
ist bei Thalia, allen Online-Shops und auch in der Bücherstube Schirgiswalde erhältlich!


www.christiane-schlenzig.de

 

Beitragsfotos: -kostenlos-pixabay

„Die sportlichen Jungs aus Kirschau“

„Die sportlichen Jungs aus Kirschau“

Wer kennt sie nicht, die sportlichen Jungs vor der Grundschule in Kirschau.

Lässig liegen sie auf der grünen Wiese, mit Badehose und Opernglas.

Es entlockt mir jedes Mal ein Lächeln, wenn ich an ihnen vorbeifahre.

Etwas Sorgen machte ich mir dann aber letztes Jahr schon, Anfang Herbst.

Wird es nicht ein bisschen zu kalt werden?

Aber bei der nächsten Vorbeifahrt dann ein Aufatmen.

Die Jungs waren zugedeckt. Keck die Arme im Nacken verschränkt und in geordneter Formation.

Aber wer ist eigentlich der Vater dieser Athleten?

Oberlausitz-art hat sich für Euch umgehört und Erstaunliches erfahren.

Herr Sandro Porcu, in der Kunstszene sind Sie bekannt als provokanter, kritischer Künstler, der gern Denkanstöße gibt, um den Betrachter zu „zwingen“, sich tiefgründig mit Darstellung, Thema und Aussage zu beschäftigen.

Was hat Sie bei diesem Projekt inspiriert?

Letztendlich zeigt es ein sehr junges Kind, das mit einem Opernglas liegend in die Ferne schaut. Inspiriert hat mich diese ungewisse und auch unfassbare Zeit.

Zusammen mit dem Heimatverein in Kirschau haben wir durch Simul+ einen Wettbewerb zur Realisierung dieser Idee gewonnen. Der Entwurf lag schon länger in der Schublade, da er für eine Großplastik angedacht war.

Bemalt haben die Figuren Schüler der Grundschule in Kirschau.

War von Anfang an klar, dass es eine Darstellung in 2 Akten wird?

Ist die Zudeck-Aktion Bestandteil der Installation oder kam die Idee witterungsbedingt?

Vom 2. Akt habe ich wirklich nichts gewusst. Eines Tages waren die Jungs zugedeckt. Jemand hat das anonym gemacht. Ich bekam nur ein paar Anrufe. Auch die Grundschule hat sich bei mir gemeldet und gefragt, ob das OK ist. Sehr sympathisch, sich diese Mühe zu machen, und der Arbeit “Die Oper“  noch eine Metapher hinzuzufügen.

Wie und wo stellen Sie die Plastiken her?

Welches Material verwendet Sie dafür?

Die Plastiken stelle ich in meinem Atelier in Kirschau her. In diesem Fall gab es eine Grundform, die ich durch das Abformen eines Jungen Namens „ Justus“  angefertigt habe. Die Negativform wurde durch die Firma Beton Ufer aus Beton ausgegossen.

Wie verlief bis dato Ihr künstlerischer Werdegang?

Was hat Sie kreativ beeinflusst?

Anfang der Neunziger spielte die Kunst bei mir noch eine untergeordnete Rolle. So fertigte ich Möbel und Regale für Szeneläden in Leipzig an, entwarf  Designer-Leuchten und stellte die allerersten Gürtel aus Fahrradreifen her.

1996 bezog ich mein zweites Atelier in der Baumwollspinnerei in Leipzig. Dort fertigte ich Skulpturen und Installationen und stellte diese international  aus.

Nebenbei besuchte ich die Abendakademie der HGB in Leipzig unter der Leitung des Bildhauers Karlheinz Appelt. Inspiriert haben mich die sich im Wandel befindende Gesellschaft und der Zeitgeist  der Aufbruch Stimmung in Leipzig.

Wo können weitere Werke von Ihnen besichtigt werden?

Kann man Ihr Atelier besuchen?

Gerne kann man mich im Atelier nach Absprache  besuchen, wenn es die Zeit erlaubt.

Doch nicht alle Arbeiten sind zu sehen.

Einige Werke sind gut verpackt und transportbereit.

Einige Arbeiten sind in verschiedenen Galerien unterwegs.

Herr Porcu, Sie sind international tätig und weltweit bekannt.

2011 haben Sie für sich die Oberlausitz als Lebensmittelpunkt entdeckt.

Wie kam es dazu? Was bedeutet Ihnen die Oberlausitz?

In der Oberlausitz, genauer gesagt in der Stadt Schirgiswalde-Kirschau, gab es durch die Kunstinstitution „ Opart“ einen Aufruf zu einem Grenzartfestival.

Mein Beitrag dazu war 2010 die soziale Plastik 3Kick.

Ein Fußballspiel, bestehend aus 3 Fußballfeldern, bei denen 3 verschiedene Mannschaften, bestehend aus 3 Nationen (Deutschland, Tschechien, Polen), gleichzeitig Fußball spielen. Um das Projekt zu realisieren, habe ich damals viele Helfer und Organisatoren benötigt. Monatelang habe ich hier in der Lausitz gearbeitet und Menschen und Umgebung dadurch kennengelernt.

Mittlerweile lebe und arbeite ich hier. Eine Familie wurde gegründet und ein Baum gepflanzt. Unter anderem vertritt die hiesige Galerie Flox meine Arbeiten.

 

Herr Porcu, vielen Dank für das Interview. Oberlausitz-art wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg und interessante, außergewöhnliche Projekte.

PS: Die Jungs genießen übrigens schon wieder, ohne Zudecke, die warmen Strahlen der Frühlingssonne.

Bilderklärung 9 bis 11:

The Thinker

Last Way

Den Himmel kennen wir schon

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Sattlermeister August Kutschke –

„Schirgiswalde und seine historischen Persönlichkeiten “ – Sattlermeister August Kutschke –

August Kutschke wurde am 25. Juli 1872 in Oppach geboren.

Er war verheiratet und hatte zwei Kinder, Albert und Erich.

Der Wohnsitz war in der Niedergasse 3, wo er als Sattlermeister tätig war.

Am 11.September 1954 verstarb er in Schirgiswalde.

 

 

„Aus der Geschichte der Stadt Schirgiswalde“

Schirgiswalder Wegweiser  (14. Fortsetzung)         Schirgiswalde Nr. 10/2001     von Paul Schierz

AUGUST KUTSCHKE

„Auf der Kleinseite zeigt die Figur eines Wegweisers den Weg nach Ellersdorf. Es handelt sich dabei um Sattlermeister August Kutschke (1872-1952), ein aufrechter und mit seiner Oberlausitz eng verwurzelter Mensch.

Geboren wurde er in Oppach und erlernte das Sattlerhandwerk. Wie schon in anderen Berichten erwähnt, war der Weg zum Meister damals schwieriger.

Oft war eine 2-3 jährige Wanderschaft neben entsprechenden Qualifikationen damit verbunden.

Wenn auch in der Lehr- und Gesellenzeit von August Kutschke nicht mehr solche strengen Maßstäbe galten, so hat er als junger Mann unser Vaterland durchwandert bzw. viele Reisen in das Rheinland, nach Frankfurt/M. und andere Städte unternommen, die ihm in seinem Beruf immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen einbrachten.

Als Sattlermeister machte er sich hier in Schirgiswalde selbständig und eröffnete in der Niedergasse eine Werkstatt sowie ein Lederwarengeschäft, welches er 1951 seinem Sohn übergab.

Schon wenige Zeit später, nachdem er mit seiner Familie hier heimisch geworden war, galt er als echter Schirgiswalder. Das Besondere an ihm war, dass er das Herz am rechten Fleck hatte, den Humor liebte und weit und breit bekannt war.

 

 

 

 

 

 

 

In den kommenden Wochen erfahren Sie mehr über die wegweisenden Persönlichkeiten der Stadt Schirgiswalde.
NÄCHSTE AUSGABE :    11. April 2025

„Amtsgerichtsrat Josef Theodor Leidler“

Wer mehr über die Wegweiser der Stadt oder über die Geschichte der Stadt Schirgiswalde erfahren möchte, das Heimatmuseum erwartet Sie.

Wegweiser:
Heimatmuseum „Carl Swoboda“
Rathausstraße 15
02681 Schirgiswalde
Tel. 038660 38660

www.stadt-schirgiswalde-kirschau.de

Dienstag         14:00 bis 16:30 Uhr

Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeit.

Mit freundlicher Unterstützung durch Heimatmuseum „Carl Swoboda“, Herr Berger.

(Texte und altes Bildmaterial)

Hanoi, die wilde Stadt mit Charme – Fine Arts Museum

Hanoi, die wilde Stadt mit Charme – Fine Arts Museum

Hanoi ist eine wilde Stadt mit Charme.
Auch im Januar ist es heiß und laut. Und so ist man über eine klimatisierte „Pause“ froh.

Das Museum wurde 1966 eröffnet und befindet sich im 1937 erbauten imposanten Gebäude einer ehemaligen katholischen Mädchenpension. Über 3 Etagen kann man durch viele Räume schlendern. Die lichtdurchfluteten alten Gänge dienen vielen jungen Leuten als willkommene Fotoshooting-Location. Meist in traditionellen Kleidern entstehen so schöne Fotos. Ganz oft habe ich das an markanten Plätzen in Hanoi gesehen.

Fotoshootings in der Stadt

Das Museum zeigt die bildende Kunst Vietnams. Es ist das wichtigste Kunstmuseum des Landes.

Ein Großteil der im Museum präsentierten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts sind Volkserzählungen einer Nation in Verteidigung. Die Sammlung stützt sich auf Themen wie Martyrium, Patriotismus, militärische Strategie und Überwindung feindlicher Invasionen.
Das Museum präsentiert eine Sammlung von Gemälden des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, darunter Werke von Künstlern, die sich mit Abstraktion und abstraktem Impressionismus auseinandersetzen.
Die ältesten Austellungsstücke umfassen beispielsweise die wertvollen Skulpturen aus Sandstein aus den Champa und Funan Königreichen und das elegant geschnitzte Amitabha Buddha Abbild, das um 1057 entstand.

Und am Ende steht ein kaltes Getränk und Kaffee im Museumscafé an. Der Kaffee wird hier überwiegend mit Eiswürfeln getrunken. Wenn man heißen Kaffee, wie gewohnt, haben möchte, muss man das extra betonen, öfters hatte das die Bedienung dann trotzdem vergessen. Diesmal ist es aber vietnamesischer heißer Kaffee mit süßer Kondensmilch unten im Glas, erst nach Umrühren schmeckt der gut.

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Aus dem Regionalroman „Bunter Stoff“

Aus dem Regionalroman „Bunter Stoff“

Die März-Geschichte

In diesem Monat erwartet euch ein Roman nach einer wahren Geschichte.

Ein „Nicht-nur-Frauenroman“,

denn was wären die Männer ohne ihre Frauen …

Aus dem Regionalroman „Bunter Stoff“

Ein Rückblick in die achtziger Jahre im Osten Deutschlands.

Einmal wöchentlich treffen sich im Kulturhaus Frauen zum Nähen und kreativen Gestalten von Kleidungsstücken.
Es werden Modenschauen organisiert.

 

Ein Hobby, das die Frauen bis heute verbindet.
Jede Protagonistin hat ein Eigenleben mit ihren Alltagssorgen, Ängsten, Nöten, Eheproblemen.
Die Gruppe wächst zusammen. Freundschaft verbindet.
Doch die Zeit der achtziger Jahre, bis hin zur Wendezeit hat ihre Tücken.
Was sich so leicht, fröhlich und locker anfühlt, ist einer Diktatur unterworfen, der sich niemand entziehen kann.

 

 

Das Kapitel ACHTER MÄRZ  1989

Michael hat seinen freien Tag. Er sitzt am Frühstückstisch mit einem Pot Kaffee und sieht seiner Frau zu, wie sie durch die Küche wuselt.

»Kannst du dich nicht einmal zu mir setzen, wo wir beide heute frei haben?«

»Frei…, nun ja, warum habe ich frei?«

»Oh sorry, ich vergaß – Kulturprogrammstress. Na dann viel Spaß«,

er steht auf, holt sich die Zeitung.

»Frauentag«, ruft sie ihm hinterher.

Doch er ist augenblicklich abgetaucht in seine Welt.

 

Achter März. Allerorts Kaffeetafeln, Schlagermusik, Kulturprogramme.
Veranstaltungsleiter, Kellner, Barkeeper und Diskjockey sind die einzigen
Männlichkeiten in den Kulturstätten an jenem Tag.

Die Modegruppe ist voll im Einsatz.
Sie ahnen noch nicht, dass dies ihre letzten Frauentagsfahrten sein sollten.

Der Kleinbus – extra für die Gruppe gebucht – fährt sie übers Land.
Von Veranstaltung zu Veranstaltung. Von Dorfclub zu Dorfclub,

Die Begrüßungsreden der Veranstalter, eine Hommage an die Frauen.

So achten sie sich selbst und werden geachtet.
Aufgeregt, aber auch voller Freude und Elan, präsentierten sie sich mit ihren selbst gestalteten Kreationen.
Leichte, locker beschwingte Bewegungen, begleitet von Schlagermusik.
Die letzte Veranstaltung am Abend ist, wie jedes Jahr, in der Stadthalle.
Tische und Stühle werden aufgestellt, und es gibt einen Mittelgang, der zur Bühne hinführt.
Als Umkleide hat man der Modegruppe den Raum der Maskenbildnerin zur Verfügung gestellt.

Der Kulturhausleiter begrüßt die Gäste, hält zunächst eine lange Ansprache.

Einen Jahresrückblick über die geleistete Arbeit im Bereich Kultur und Bildung.

Dann beginnt die Show:

Eva geht zum Bühneneingang, sie schreitet zur Bühne.
Ihr ist es, als ob sie durch Nebel läuft und nicht weiß, wann die Sonne kommt.

Sie lässt sich vom Diskjockey das Mikrofon reichen.
Indem sie jedoch das Publikum begrüßt, ist alle Aufregung in ihr verflogen.
Ina und Helene stehen schon in ihren Modellen bereit – Bauernröcke aus verschiedenen Stoffbahnen kreiert. Sie haben sich für Grün und Blau entschieden.

Ein charmantes Lächeln, eine Leichtigkeit und Eleganz.

Ina trägt zu ihrem Bauernrock einen Korb mit Äpfeln im Arm.

Die Musik ertönt:

 

Mode – du bist Königin der Welt,

führst ein sanftes Regiment,

verzauberst alle …

 

Als sie den Laufsteg betritt, kippt ihr der Korb nach vorn um, und die Äpfel rollen über den Boden. Sie funkeln im Rampenlicht, als wäre es eine eingeübte Showeinlage.

Eva hält den Atem an. Der Diskjockey reagiert schnell, dreht an der Lautstärke.

Doch die beiden flanieren durch die Zuschauerreihen, lachen sich zu, schaukeln den leeren Korb im Rhythmus der Musik und sammeln einen Apfel nach dem anderen wieder ein.

Graziös und gekonnt werfen sie die Äpfel in den Korb zurück.

Einige kullern dem Publikum entgegen.

Eva nimmt das Mikrofon, reagiert spontan:

»Wir wünschen den glücklichen Apfelbesitzern im Zuschauerraum einen guten Appetit.«

Ein tosender Beifall.

Nach gelungener Show herrscht fröhliche Ausgelassenheit.
Es gibt Kaffee und Kuchen, herzhafte Häppchen vom Büfett, warme Speisen. Getränke aller Art.
Um sie herum wird geredet, gelacht und geschwatzt.

Ihre Worte – viele hin und her Kaskaden. Dieser Tag, ihr Tag.
Frauentag eben.

 

…aus dem Roman „Bunter Stoff“ – ISBN 978354327814
Das Buch ist auch in der Bücherstube Schirgiswalde erhältlich!


www.christiane-schlenzig.de

Beitragsfotos: -kostenlos-pixabay

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