Wer von uns wollte nicht schon einmal jemand anderes sein. Sich verstecken.
Hinter einer bunten, schillernden Fassade einfach abtauchen.
Für ein paar Stunden in eine Fantasiewelt fliehen.
Marika Strobl erfüllt Ihnen Ihre Träume. Sie arbeitet als freiberufliche Designerin in Weißwasser.
Als Künstlerin arbeitet sie an vielen kreativen Projekten.
Eine besondere Beziehung hat sie zum Bodypainting.
Frau Strobel, Ihre künstlerische Arbeit beschränkt sich ja nicht „nur“ auf Körperbemalung. Welche Kunstrichtungen bedienen Sie außerdem noch? Malerei, hauptsächlich Aquarell und Acryl. Die Motive sind meist floral und fließend.
Meine Motivation ist immer zu schauen, was mein Unterbewusstsein malt.
Wie sind Sie zum Körperbemalen gekommen? Was fasziniert Sie daran? Inspiriert von einer Bodypainterin und den Wettkämpfen und Shows des World Bodypainting Festivals 2012 und 2013 in Österreich,
habe ich meine Leidenschaft für diese Kunstform entdeckt. Die Atmosphäre dieses Festivals, bei dem Künstler der Welt in unterschiedlichen Kategorien starten, mit einem Feuerwerk an Farben, Ideen und Kostümen, hat mich total begeistert.
Ziel war es dann einmal an dieser Weltmeisterschaft teilzunehmen und dafür brauchte ich Arbeiten für die Zulassung.
Deshalb habe ich 2013 mit Bodypainting angefangen und mich zuerst selbst bemalt.
Und dann war dieses schöne Gesicht von Isabell, ihre unglaubliche Geduld und Ihre Zeit, die sie mir schenkte.
Da war pure Freude über das Ergebnis, die Überraschung wie man ein Gesicht verwandeln kann und der Spaß!
Ein lebendes Kunstwerk zu gestalten, hat etwas Spannendes und Faszinierendes. Ästhetik ist mir dabei sehr wichtig, mit klaren Formen und Materialien.
Jeder Körper ist anders und bewegt sich während des Malens.
Man stellt eine intensive Beziehung zum Model her, ist nah an der Haut, es herrscht eine sehr intime und vertrauensvolle Atmosphäre.
Vieles entsteht spontan. Ich weiß nie, wie das Ergebnis sein wird. Wenn es themenbezogene Aufträge oder Wettkämpfe sind, dann bereite ich mich natürlich vor.
Ich arbeite immer unter einem gewissen Druck, denn das Model steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung.
Die Freude und der Spaß an der Malerei, Ideen zu finden, das Inszenieren und die Begeisterung überwiegen immer,
alles soll schön werden oder skurril…je nach Stimmung oder Vorgabe.
Mittlerweile habe ich ein Studio, in dem ich male und fotografiere und einen Dekorationsraum, wo ich mit einfachen Dingen Accessoires baue, die nach dem Bodypainting hauptsächlich am Kopf angebracht werden.
Welche Techniken setzen Sie ein? Angefangen habe ich mit „Pinsel und Schwamm“, was eine Wettkampfkategorie ist, in der man starten kann und mir das Malen liegt.
Später kam dann Airbrush dazu, da bei kleineren Festivals und Wettkämpfen offene Kategorien zulassen werden, heißt:
Pinsel, Schwamm, Airbrush und Accessoires. Man kann mit Airbrush schneller und gleichmäßiger große Körperflächen grundieren.
Wie lange hält so ein Kunstwerk? Es ist Kunst für nur einen Tag! Nach der Dusche ist alles weg.
Kunst abzuwaschen, schafft aber auch Platz für neue Ideen.
Es bleiben die Fotos, die Leidenschaft und die Poster für die Ausstellungen.
Aus welchen Anlässen verzaubern Sie Ihre Kundschaft? Wann und wo kommt Bodypainting zur Wirkung? Mit Bodypainting gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um auf Festivals, in Clubs oder einer Vernissage zu begeistern. Wenn Kunden Ideen für Ihre Veranstaltung oder nach einem Höhepunkt für Ihre Festlichkeiten suchen, dann kann ich mit Bodypainting diese absolut bereichern und auch anspruchsvoll in die Vermarktung mit einfließen lassen.
Auf Messen ist Bodypainting natürlich eine tolle Möglichkeit, um auf einen Kundenstand aufmerksam zu machen. Live vor Publikum gemalt, ist die Körpermalerei immer ein Erlebnis für Gäste und Besucher.
Körperteile werden auch individuell mit Dekorteilen bedeckt oder abgeklebt.
Mit meinen Ideen und den Farben auf der Haut möchte ich das Publikum begeistern.
Deshalb biete ich professionelle Körpermalerei für Shows, Messen, Geschäftseröffnungen, Produktinszenierungen von Unternehmen und auch privat an.
Eine Besonderheit privat ist der persönliche Bodypainting-Kalender.
Man erlebt hautnah durch Bodypainting, Inszenierung und Fotografie, wie der persönliche Kalender entsteht.
An nur einem Tag wird man in meinem Studio zu einem Kunstwerk und für 12 Monate verwandelt.
Ein Erlebnistag für alle, die gern diese Kunstform ausprobieren wollen, die Spaß an Verwandlung haben und sich oder andere mit wunderbaren Fotos überraschen möchten.
Ich biete Bodypainting-Kalender zu jedem Anlass an.
Und eine besondere Erinnerung an eine ganz besondere Zeit ist auch die Babybauchbemalung.
Eine schöne Malerei und eine entspannte Atmosphäre sind mir sehr wichtig.
Dabei nehme ich Ideen und Wünsche auch gern mit auf.
Was war, aus Ihrer Sicht, bis jetzt Ihre schönste Arbeit? Das kann ich nicht so speziell sagen, wenn ich aber an die Anfangszeit zurückdenke, dann sind es diese besonderen Facepaintings mit Isabell, auch die ersten Selbstbemalungen, die mich ermutigt haben, mit BP anzufangen, die Körperbemalungen unter Schwarzlicht, die vielen privaten Bemalungen, aber auch die anspruchsvollen Babybauchbemalungen, die so besonders sind.
Haben Sie an Wettbewerben teilgenommen und bereits Auszeichnungen erhalten? 2014 und 2017 Teilnahme an der Bodypainting Weltmeisterschaft in Österreich
2017 – Teamstart mit MMBodyArt, beim Internationalen Bodypainting Wettbewerb im Rahmen des Beauty Forums auf der Messe in Leipzig
2019 – Teilnahme Bodypainting Festival in Heringsdorf
2015 – 1. Platz – beim internationalen Pleinair in Żary mit Malerei und Bodypainting
Wie kommen Sie zu Ihren Modeln? Gibt’s da einen festen Stamm? Für die Wettbewerbe und Auftritte kommen die Models oft aus dem Verwandten und Bekanntenkreis, manchmal aus einer Modelkartei, aber auch Künstler lassen sich gern während eines Pleinairs bemalen, deren Fotos danach die Vernissage bereichern oder live als Model am Tag der Vernissage ein Highlight zur Eröffnung sind.
Sie fotografieren ja auch nach getaner Arbeit Ihre fantasievollen Werke. Haben Sie eine aktuelle Ausstellung? Das Fotografieren und in Szene setzen der Models macht unglaublich Spaß.
Wir können nach der Malerei gemeinsam vor der Kamera Accessoires und Kostümteile probieren, Posen finden und die schönsten Fotos aussuchen.
Alles aus einer Hand – Bodypainting, Fotoshooting, Fotoretusche – und individuelle Wünsche sind schnell umgesetzt.
Meine letzte Ausstellung war 2022 in der Kleinen Galerie in Weißwasser mit Arbeiten, die in der Zeit zwischen 2017 und 2022 entstanden sind.
Was sind in puncto Bodypainting Ihre nächsten Ideen? Kann man Sie demnächst live erleben? Das ergibt sich oft spontan. Momentan sind noch keine öffentlichen Auftritte geplant.
Nach einem ersten Shooting möchte ich gern die Cheerleader des Eissportes Weißwasser zu einem Wettkampf begleiten und das Make-up bzw. ein kleines Facepainting vor dem Auftritt für alle Mädchen anfertigen.
Eine Kostümshow mit Bodypainting und Tanz inszenieren, die ich für Events anbieten kann, ist auch noch eine Idee. Die Kostüme sind schon gebaut und mit einem Model geprobt.
Außerdem hoffe ich auch immer auf private Body- und Facepaintings. Sich trauen und für tolle Fotos in ein Kunstwerk verwandeln zu lassen, ist doch sehr individuell.
Ob junge Leute oder über 50-Jährige – jeder Körper, jede Verwandlung hat für mich seinen Reiz.
Frau Strobl, vielen herzlichen Dank für das „bunte“ Interview. Oberlausitz-art wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg und noch viele fantasievolle Bodypaintings.
Eingefangene Natur und doch lebendig, identisch und spektakulär. Kurz und knapp, so zeigen sich uns die Fotografien von Sonja Haase. Auf meine erste Kontaktanfrage erhielt ich die Antwort, „Melde mich heute Abend, nutze gerade das schöne Wetter“. Möchte man die Fotografin treffen, ist man gut beraten sie gleich in Wald und Flur zu suchen. Dort ist sie zu Hause. Dort findet sie ihre sensationellen Motive. Seltene Tiere in grandiosen Posen, Blumen und Gräser und so manche andere natürliche Sehenswürdigkeit. Was treibt die Fotografin an? Was ist ihre Leidenschaft?
Frau Haase, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Wie lange machen Sie das schon? Ist es ein Hobby
Seit meiner Kindheit habe ich mich viel in der Natur aufgehalten. Durch meinen Vater kam ich zur Fotografie. Er hat mir auch mal seine Kamera in die Hand gegeben.1989 erwarb ich mir meine erste analoge Spiegelreflexkamera. Später folgte dann die Digitale Fotografie, was so manches erleichterte. Ich bin eine selbstständige Fotografin und biete meine Bilder und auch Kalender zum Verkauf an. Doch halte ich mich auch so sehr gerne in der Natur auf. Mein Hobby ist also mein Beruf. Ich mag die besonderen Erlebnisse in der Natur.
Haben Sie eine fotografische Ausbildung?
Nein, ich habe keine fotografische Ausbildung. Ich habe mir alles autodidaktisch beigebracht. Zum Glück kann man sich ja auch überall belesen. Sei es im Internet oder in Anleitungsbüchern für die aktuelle Kameraausrüstung. Und man muss einfach viel ausprobieren bis man die besten Ergebnisse für sich erzielt. Ich habe nicht die neuesten Kameramodelle und habe auch keine Vollformatkameras. Denn es kommt ja nicht nur auf die Ausrüstung an, sondern auch auf den Fotografen dahinter.
Wie finden Sie Ihre Motive? Gehen Sie gezielt auf Fotopirsch oder überlassen Sie es eher dem Zufall?
Meist gehe ich gezielt auf die Pirsch. Zu jeder Jahreszeit gibt es besondere Motive, die ich gerne fotografieren möchte. Flora und Fauna faszinieren mich gleichermaßen. Im Winter sind es Wintergäste, wie z.B. die Fichtenkreuzschnäbel. Oder Eiskreationen und andere Langzeitbelichtungen an Gewässern. Im Frühjahr und Sommer freue ich mich sehr auf die vielen Zugvögel, die zurückkommen. Dann suche ich dort nach meinen bevorzugten Motiven. Ich fotografiere aber auch gerne Tiere mit Fell 🙂 Fuchs, Wolf, Nutrias, usw. Und die Insekten in der Makrofotografie spielen dann eine große Rolle! Hornissen sind da z.B. ein besonderes Motiv für mich. Auch Reptilien und Amphibien sind reizvolle Motive für mich.
Finden Sie Ihre “ Models“ eher früh am Morgen oder spielt die Tageszeit keine Rolle?
Ich bin der frühe Vogel und fotografiere sehr gerne am frühen Morgen. Ansonsten sage ich aber auch: Mein Motiv gibt mir die Zeit vor, zu welcher Zeit ich es fotografiere. Manche Motive sieht man am frühen Morgen noch nicht. Dann fotografiere ich auch Mittag. Auch am Abend gehe ich gerne fotografieren, wenn es meine Zeit erlaubt.
Frau Haase, Sie fotografieren viel Tiere. Ist das ausschließlich Ihr Spezialgebiet oder widmen Sie sich auch anderen Themen?
Am liebsten fotografiere ich Motive in der Natur. Tiere und Pflanzen. Auch Landschaften. Ich habe aber auch schon auf Hochzeiten und zu anderen Anlässen fotografiert. Ebenso für ein Möbelhaus aus der Oberlausitz. Früher schon für eine Zahnarztpraxis, einen Friseur. Etliche meiner Bilder sind schon in Printwerken wie Biologiebüchern, Fachzeitschriften, Bestimmungsbüchern erschienen. Auch erschienen schon große Artikel in Tageszeitungen. Doch reich wird man davon natürlich nicht. Manchmal bekommt man auch nur Belegexemplare.
Welches war für Sie Ihre schönste Aufnahme und wurde diese bei einem Wettbewerb prämiert?
Ich kann gar nicht sagen, welches meine schönste Aufnahme ist! Das variiert bei mir ständig. Mein Wolf im Winter bei strengem Frost und im Sonnenaufgang, das ist ein Bild, das mich immer noch mit sehr viel Stolz erfüllt. Er gewann noch keinen Preis. Doch meine Bilder sind für mich persönlich alles Sieger! Weil sie mit Ausdauer und Leidenschaft für die Natur fotografiert wurden. Oftmals sind es besondere Situationen die ich festhalten konnte.
An welchen Wettbewerben und Ausstellungen haben sie bereits teilgenommen? Was war Ihr größter Erfolg?
An sehr vielen Foto-Wettbewerben habe ich schon teilgenommen und zu meiner Freude habe ich auch schon etliche Preise gewonnen. Auch 1. Preise. Ich kann spontan gar nicht mehr alle benennen. Ausstellungen hatte ich schon in der Sparkasse in Lüneburg, zu Corona Zeiten eine große Ausstellung im Klinikum Großschweidnitz im Jahr 2020. Meine letzte große Ausstellung hatte ich 2022 in der neu gestalteten Wassermühle in Förstgen, die sehr gut ankam. Dazu gab es noch einen Vortrag. Zurzeit hängen dort noch einige großformatige Naturfotos. Gerne würde ich wieder eine Ausstellung planen. Sehr schön war natürlich meine Aufnahme der „Frostbeule“, die frierende Nutria. Die Nutria schaffte es im Vorentscheid beim Fotowettbewerb Blende 2021 auf den 3. Platz in der Zeitschrift Naturfoto und beim Bundesendausscheid auf Platz 19! Darauf bin ich sehr stolz! Im Jahr 2022 gewann ich beim Bernstädter Fotowettbewerb mit meinen Fotos vom Fliegenden Fisch (Eisvogelbild), sowie einem Rehbock im Rapsfeld überraschend den 1. und 3. Platz. Den 1. Platz erreichte ich auch beim Fotowettbewerb Biologische Vielfalt im Landkreis Görlitz im Jahr 2022. Vor einigen Jahren gewann ich auch einen Fotowettbewerb bei den Naturparks in Deutschland. Der Gewinn war eine tolle Woche mit meiner Familie in einem Ferienhaus in Dänemark. An vielen Wettbewerben nahm ich schon teil und bekam Auszeichnungen oder Preise und wurden z.B. auch in Büchern veröffentlicht. Auf meiner Website https://wiesensafari.de/publikationen/ kann man einige meiner Erfolge nachlesen.
Übernehmen Sie auch Auftragsarbeiten? Kann man Sie für Events buchen?
Es kommt auf die Art der Auftragsarbeiten und Events an. Einfach eine Anfrage an mich stellen. Am liebsten fotografiere ich allerdings immer noch in der Natur.
An welchem Thema arbeiten Sie gerade? Was ist Ihr nächstes Projekt?
Zurzeit bin ich auf der Suche nach dem Wiedehopf, dem Pirol, dem Wendehals, Rohrdommeln, Laubfröschen, Mantiden, Geschnäbelte Kreiselwespen, Schillerfalter usw. Das sind alles Motive, die ich schon vor der Linse hatte, doch immer wieder gerne beobachte und fotografiere. Die Saison der Zugvögel ist kurz. Also heißt es bei der Vogelfotografie: Suchen, beobachten und auf schöne Aufnahmen hoffen. Da hilft immer eine gute Vorbereitung: Wo brüten sie, wann brüten sie und wie lange brüten sie. Geduld und Ausdauer, oft eine gute Tarnung helfen dann beim Fotografieren. Ich lebe jetzt 10 Jahre in der schönen Oberlausitz und habe noch längst nicht alles entdeckt und fotografiert. Immer wieder entdecke ich für mich neue Naturschätze!
Wo kann man aktuell Fotografien von Ihnen ansehen? Wo und wann ist Ihre nächste Ausstellung?
Auf meiner Website www.wiesensafari.de kann man meine Streifzüge durch die Natur verfolgen. Auch bin ich auf Facebook und bei der Fotocommunity .de unter meinem Namen zu finden. Zurzeit hängen einige großformatige Bilder von Tieren wie z.B. einer Fledermaus, Fischotter, Wolf in der Wassermühle in Förstgen. Wann meine nächste große Ausstellung ist, kann ich noch nicht sagen. Ich bin bereit für Anfragen.
Vielen Dank für das Interview.
Oberlausitz-art wünscht Ihnen noch viele grandiose Fotografien.
Ein Märchen zum Nachdenken, Schmunzeln und Träumen
Zum Inhalt:
Der Küchenjunge Michel versteht die Welt nicht mehr – im ganzen Königreich breiten sich Unruhe, Misserfolge und Krankheiten aus.
Die Boten des Königs berichten von seltsamen Zuständen im Land: während manche Menschen bis zum Umfallen arbeiten, ist woanders das Vergnügen der einzige Lebensinhalt.
Der ratlose König setzt eine Schar von Ministern ein, die selbstsüchtig und mit planlosem Eifer alles noch schlimmer machen.
Michel träumt davon, dass auch ein Küchenjunge Außergewöhnliches vollbringen kann. Die alte Magd Grete macht ihm Mut, auf sein Herz zu hören.
Sie erinnert sich an frühere Zeiten und an ein geheimnisvolles Maß, bei dessen Benutzung sich Schwierigkeiten wie von Zauberhand auflösen.
Michel macht sich auf die Suche und findet auf seine Weise den Weg, der ein ganzes Königreich retten kann.
Michel und das Geheimnis des Glücks
Ein Märchen zum Nachdenken, Schmunzeln und Träumen
Textauszug:
…
Der König schritt grübelnd auf und ab und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Was habe ich übersehen?“, sinnierte er, „Ich habe meinem Reich zu Blüte und Glanz verholfen, habe Krisen überwunden, Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt, und nun?“
„Verzeihen Sie die Störung, Majestät, im Hof ist ein Reiter angekommen.“ Der Diener wies aus dem Fenster. „Es scheint, als wäre es einer der Boten, die Eure Majestät ausgesandt haben.“
„Hoffen wir auf gute Nachricht“, sagte der König. Doch auf seiner Stirn bildete sich eine Falte. „Bringt ihn zu mir, ich will ihn gleich empfangen.“
Das Spottgelächter, das die Ankunft des Reiters begleitete, drang bis über die kleine Mauer, die den Gemüsegarten vom Hof trennte. Schnell brachte Michel den vollen Korb zum Eingang der Küche. Die Magd rief ihm nach:
„Lauf nur und schau, was es gibt. Wir haben ja sonst nicht viel zu lachen.“
Michel hörte den Reiter krakeelen, lange bevor er ihn sah. Als er seinen Hals reckte, entdeckte er ihn in einer Traube von Knechten und Mägden auf seinem Pferd, mehr hängend als sitzend. Aus den Satteltaschen schauten entkorkte Flaschen. Der Reiter zog mal rechts, mal links am Zügel, so dass das Pferd im Zickzack lief und die neugierige Menge immer wieder erschrocken zurückwich. Vor dem Eingang zum Schloss stoppte er, rutschte vom Pferd und lallte:
„Platz da, ihr Langweiler, ich muss zum König! Wir wollen einen Becher Wein auf meine Ankunft trinken!“ Er machte Schritte wie ein neugeborenes Kalb, dann gaben seine Beine nach, er knickte zusammen und schlief auf den Stufen der Eingangstreppe ein.
„Ich werd’ dir gleich!“, rief der Stallmeister und trug dem Stalljungen auf, sich um das Pferd zu kümmern. Er selbst holte einen Eimer Wasser aus dem Brunnen und bedachte das schnarchende Bündel mit einem kalten Guss. Der Bote schüttelte den Kopf, dass die Haare flogen und kam langsam zu sich.
„Schämst du dich nicht? Halte dich gerade, wenn du vor den König trittst.“ Der Stallmeister übergab den taumelnden, tropfnassen Burschen dem nächsten Diener.
Michel sauste in die Küche, wo die Magd das Gemüse putzte und der Koch über dem Speiseplan des nächsten Tages brütete. „Erzähl!“, kam wie aus einem Mund.
Gestenreich schilderte der Küchenjunge die Ankunft des weinseligen Boten.
„Hat wohl zu viel gefeiert“, mutmaßte der Koch. Die alte Magd schüttelte den Kopf.
Als der König den halbwegs zu sich gekommenen Boten empfangen und angehört hatte, wurde seine Miene düster. Fassungslos stützte er seinen Kopf in die Hände. Es war kaum zu begreifen, was er erfahren hatte. Im Osten war das Feiern in Mode gekommen. Die Menschen feierten nicht nur die jährliche Wiederkehr ihres Geburtstages, sondern jedes Vierteljahr, das sie gelebt hatten. Sie dehnten ihre Feiern auf drei Tage aus, Vor- und Nachfeiern waren an der Tagesordnung. Und sie erfanden neue Festtage zu jedem Anlass. So wurden nicht nur der Einzug in ein neues Haus oder der Bau eines Stalls gefeiert, nein, auch der Kauf eines neues Stuhls oder eines Besens ging als besonderer Tag in den Kalender ein und wurde jährlich mit einer kleinen Feierlichkeit bedacht. Der Abschied und die Wiederkehr von Reisenden, der Beginn und das Ende jeder Woche, ja sogar die Versöhnung nach einem kleinen Wortwechsel wurde Anlass einer Feier. Vergnügungen mit Spiel, Musik und Trinkgelagen überschwemmten den östlichen Teil des Königreichs.
„Wo soll das nur hinführen?“, murmelte der König und wiegte sorgenvoll sein Haupt.
Dank der geschwätzigen Kammerzofe machten die Neuigkeiten
im ganzen Schloss die Runde. Auf diese Weise erfuhr man auch in der Küche von den überschwänglichen Festen.
„Warum ist der König so beunruhigt?“, fragte Michel. „Feiern ist doch schön!“
Löffel schwingend gab der Koch zu bedenken:
„Denk mal nach! Früher war ein Fest etwas Besonderes. Jeder hat sich lange vorher darauf gefreut. Das gibt Kraft. Jetzt brauchen die Menschen im Osten immer längere Feste und größere Feiern, um auch nur ein klein wenig Spaß zu haben.“ Er stemmte die Hände in die Hüften und rückte seine Kochmütze hin und her. „Der Bote erzählte, dass sie vom Feiern mehr kaputt sind, als von der Arbeit. Sie schaffen ihre täglichen Aufgaben nicht mehr. Es geht alles drunter und drüber.“
Michel hörte mit weit aufgerissenen Augen zu. Die Magd wackelte mit dem Kopf. „Ich sag’s ja, zu viel ist ungesund. Das nimmt kein gutes Ende.“
…….
Am nächsten Morgen wurde der König von aufgeregten Rufen geweckt, die aus dem Schlosshof kamen. Er warf sich nur seinen Umhang über und eilte aus dem Schlafgemach um nachzusehen. Der Stalljunge rieb gerade ein Pferd mit Stroh trocken, das aus allen Poren dampfte. Der Stallmeister rannte dem König entgegen.
„Er kam wie der Blitz an gejagt, er muss die ganze Nacht geritten sein“, verkündete er. „Pferd und Reiter sind so erschöpft, dass sie sich kaum auf den Beinen halten können.“
Der dritte Bote war also angekommen. Der König entdeckte ihn am Brunnen, sah, wie er sich Gesicht und Hände wusch, den Staub von der Kleidung klopfte und ein Bündel Schriftrollen aufnahm. Dann blickte sich der Bote um, erkannte den König und hastete zu ihm, um Meldung zu erstatten.
„Majestät, ich habe euren Auftrag, im Westen nach dem Rechten zu sehen, ordnungsgemäß ausgeführt.“ Der Bote taumelte, rieb sich die Augen, riss sich zusammen und berichtete: „Ich habe alle Bewohner befragt, ihre Gewohnheiten studiert und ihren Tagesablauf viertelstündlich zu Protokoll gebracht.“ Er zwinkerte immer heftiger. „Wenn Ihr mir gestattet, diese Schriftrollen in den nächsten Stunden auszuwerten, kann ich Euch bis heute Abend eine übersichtliche Zusammenfassung vorlegen.“
Der gewissenhafte Bote hatte das letzte Wort kaum zu Ende gesprochen, da sackte er zusammen, ging in die Knie und kippte um.
„Ist er tot?“, fragte Michel, der unterwegs war, um die königliche Frühstücksmilch aus dem Stall zu holen.
„Noch nicht, aber wenn er so weiter macht, ist er es bald“, murmelte der König.
„Er ist vor Erschöpfung eingeschlafen“, flüsterte die alte Magd, die in der Nähe stand und alles beobachtet hatte. „Ich sag’s ja, zu viel ist ungesund, und wenn es die Arbeit ist.“
„Was soll ich nur tun?“, rief der König unglücklich. „Wer kann mir raten? Noch nie habe ich beim Regieren meines Landes Hilfe gebraucht, aber jetzt weiß ich nicht mehr weiter.“
Er wandte sich an seine Dienerschaft, die sich neugierig um ihn versammelt hatte. „Ihr habt es gehört: im Osten wird nur noch gefeiert, im Norden wird gegessen, bis sich keiner mehr rühren kann und im Westen scheinen die Leute bis zum Umfallen zu arbeiten.“
Er ließ den Kopf hängen und ließ sich am Brunnenrand nieder.
„Koch, Stallmeister, Gärtner! Ihr seid zufriedene Leute und führt
ein gutes Leben. Was meint ihr? Was soll ich tun, damit wieder Ruhe im Land einkehrt?“
„Ich kann gut kochen, mein König, doch regieren kann ich nicht“, antwortete der Koch und drehte nervös an seinem Kochlöffel im Gürtel.
„Auch ich verstehe mein Handwerk“, sagte der Stallmeister. „Ihr habt prächtige Pferde. Ich kann sie pflegen und versorgen, doch wie man das bei Menschen macht, weiß ich nicht.“
Der Gärtner, der sich hinter eine Hecke verziehen wollte, blieb stehen, als der Blick des Königs ihn traf.
„Ich weiß wohl Kräuter und Unkräuter bei den Pflanzen zu unterscheiden, aber nicht bei den Menschen. Deshalb bin ich Gärtner geworden und nicht König.“
Michel verfolgte fassungslos das Geschehen. Er konnte es kaum ertragen, seinen König so ratlos zu sehen. Wie gern hätte er ihm geholfen, aber wie? Und außerdem, wer fragte schon einen Küchenjungen?
Er spürte den Blick der alten Magd und hatte das Gefühl, als könne sie in seinen Augen alle seine Zweifel lesen.
„Sie kommt schon, deine Zeit.“
„Das kann ich kaum glauben, ich bin nur ein Küchenjunge. Wie soll aus mir etwas werden?“
„Nie wieder solche Worte!“, schimpfte die Alte und sah ihn eindringlich an: „Kleine Schritte! Merk dir, immer kleine Schritte.“
„Du redest wunderlich“, entgegnete Michel und legte die Hand auf ihren Arm. „Aber ich weiß, dass du es gut mit mir meinst. Lass mich den Korb tragen, denk an deinen Rücken.“
Die beiden gingen in Richtung Küche, da rief ihnen der König hinterher: „Grete, du lebst schon doppelt so lange im Schloss wie ich. Gab es, als du jung warst, nicht auch schwierige Zeiten? Kannst du dich erinnern, wie der alte König damit fertig geworden ist?“
Die Magd blieb stehen, drehte sich um und kratzte sich an der Stirn, als müsse sie alte Bilder hervorkramen.
Das Hintergrundbild in einem Profil machte mich neugierig. Was für eine wunderschöne Malerei.
Diese Künstlerin kennen zu lernen, beschäftigte mich eine geraume Zeit.
Aber um mehr zu erfahren, blieb mir nur Eins übrig, die Malerin anzuschreiben.
Als die Antwort auf meinem Tablet dann eintraf, begann diese mit den bescheidenen Worten:
„Es freut mich, dass Ihnen meine Bilder gefallen, aber ich möchte Sie im Vorfeld auch gleich darauf hinweisen, dass ich das Malen nur hobbymäßig betreibe“.
Volltreffer, dachte ich bei mir. Genau die Zielgruppe von oberlausitz-art.
Der Kontakt war hergestellt, das Eis gebrochen und die übermittelten weiteren Aquarelle, Zeichnungen und Malereien überzeugten mich dann vollends. Die Arbeiten müssen unbedingt gezeigt werden.
Rosemarie Röthig ist Autodidakt. Sie hat weder eine künstlerische Ausbildung noch hat sie an irgendeiner Ausstellung teilgenommen. Die Freude am Zeichnen und Malen steht bei ihr an erster Stelle und ist ihr völlig ausreichend.
Die Möglichkeit, bei oberlausitz-art aber nun einmal ihre Werke zeigen zu können, reizt sie schon.
Letztendlich entwickeln wir alle unsere Kreativität erst im Austausch mit Meinungen anderer weiter.
Nur ein ehrliches Feedback spornt uns weiter an.
Zu Ihren Werken und über sich sagt Sie:
„Bei der Auswahl habe ich versucht, dem zukünftigen Betrachter einen Querschnitt meiner benutzten Techniken und Motive zu zeigen.
Es sind Bilder aus unserer schönen Heimat, Natur, Gebäude, Tiere, Stillleben, Schlösser aber auch Illusionen und Phantasie.“
„Ich bin 58 Jahre und lebe seit 40 Jahren in Olbersdorf.
Zum Malen bin ich erst vor ca. 3 Jahren gekommen und ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert was man mit Farben, Bleistift, Kohle, Kreide, verschiedenen Arten von Farbstiften usw. auf Papier (auch auf Backpapier – siehe Fuchs) bringen kann.
Es gibt so viel Techniken und Materialien um seine Gefühle und Empfindungen auszudrücken, sowie Momente und Situationen darzustellen und festzuhalten. Viele meiner Bilder sind Aquarelle.
Es ist für mich noch immer ein unglaublicher Lernprozess, der so viel Spaß und Freude bereitet und mir Kraft gibt.
Ich beginne die Natur, die Umwelt und auch die Menschen mit anderen Augen zu sehen oder intensiver zu betrachten. Man nimmt die Farben und Stimmungen viel bewusster wahr und beim Malen breitet sich eine innere Ruhe und Zufriedenheit in mir aus.“
Oberlausitz-art wünscht Rosemarie Röthig eine gelungene Präsentation Ihrer Werke auf unserer Plattform. Wir freuen uns auf noch viele weitere Aquarelle, Zeichnungen und Malereien.
Sie finden die Werke auch direkt unter ihrem Profil auf oberlausitz-art
Die Leipziger Buchmesse 2023 und ihr Lesefestival „Leipzig liest!“
Sie ist wieder da! Die Leipziger Buchmesse wurde von den Besucherinnen und Besuchern aus ganz Deutschland angenommen, als wäre sie nicht drei Jahre weg gewesen. Endlich wieder an Messeständen Neuheiten in die Hand nehmen, in Büchern blättern, Lesungen zuhören oder sich einfach von Event zu Event treiben zu lassen. Neu für mich war, dass ich an allen Tagen und an jedem Verlagsstand Bücher kaufen durfte, so viel ich wollte – und vor allem so viel, wie ich tragen konnte.
Zu Recht wird die Leipziger Buchmesse als das wichtigste Buch- und Medientreffen in der ersten Hälfte des Jahres gehandelt. An der Autobahnabfahrt zum Messegelände an der A14 bildeten sich sowohl Freitag als auch Samstag lange Schlangen und die Parkplätze wurden trotz vieler Helfer vor Ort zur Mangelware. Wer mit den Öffentlichen anreisen wollte, war nicht besser dran. Der Hauptbahnhof und die Straßenbahnen waren überfüllt und die Wartenden mussten Geduld aufbringen. Doch das hat keinen davon abgeschreckt, das Frühjahrs-Highlight auf der Neuen Messe zu besuchen. Das geschriebene Buch ist nicht tot. Ein grandioser Erfolg, auch wenn es weniger Aussteller gab als im Vorcorona-Jahr 2019.
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich in diesem Getümmel mit meinem Buch „Vertrieben und dann?“ am Stand der Schreibwerkstatt Rellin und bei „Leipzig liest“ mitmischen durfte. Im Cafe Yellow in der Südvorstadt drängelten die Zuhörer zur Lesung, später musste die Veranstalterin Martina Rellin, Verlegerin und Coach der gleichnamigen Schreibwerkstatt, noch Stühle für die Gäste dazu holen.
In „Amors Kirschkern“ lässt Brigitte Luber auf humoristische Weise ihre Protagonistin Ricarda sich in den Schauspieler Sean verlieben. Anders in Carola Kalks „Kein Licht der Welt“. In dieser Erzählung verlieren Conny und Michael ihr ungeborenes Kind, während Hannes Heine Lustiges und Ernstes aus der Vergangenheit des Ostens in seinem Werk „Ich und die DDR“ verarbeitet. Und mittendrin ich mit meiner Geschichte aus dem Leben meiner Eltern „Vertrieben und dann“. Wenn ich ursprünglich dachte, das Leben und Wirken der Vertriebenen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg interessiert nur Familie und Verwandte, so wurde ich eines Besseren belehrt. Niemand von uns möchte sich vorstellen, dass ihm sein Zuhause von einer Stunde auf die andere nicht mehr gehört. Vielen Ungarn-Deutschen und Schlesiern ging es nach dem zweiten Weltkrieg so. Die Großfamilie meiner Mutti wurde 1945 enteignet und 1947 aus Ungarn vertrieben. Sie waren Deutsche im ungarischen Land. Meinem Vater erlebte es nicht anders in Schlesien. Vielleicht ist es gerade der anschauliche Erlebnisbericht von zwei noch lebenden Vertriebenenkindern, die heute weit in den Achtzigern sind, der die Menschen zum Nachdenken bringt und damalige mit aktuellen Geschehnissen vergleichen lässt. Zurück in der beschaulichen Umgebung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Landkreis Bautzen bekomme ich viele Anfragen zu meinem Erstlingswerk. Ich freue mich riesig, dass meine Bemühungen um die Aufarbeitung eines Teils deutscher Geschichte im privaten Umfeld auch auf wissbegierige Menschen aller Altersschichten trifft.
Ein Dankeschön an alle, die mein Buch ihren eigenen, vielleicht auch vertriebenen Eltern schenken wollen oder aber selbst stöbern, um etwas über die vergangenen Geschehnisse zu erfahren. Einen Einblick in das Buch gibt es auf meiner Webseite www.kamera-im-gepaeck.de und wer es gerne haben möchte, meldet sich bei mir unter . Danke auch an Haiko Spottke für die Veröffentlichung auf der Oberlausitz-Art-Webseite, die dafür gesorgt hat, dass viele Leser und Leserinnen von meinem Buch erfahren haben.
Was wäre unser Leben ohne Wald? Hier können wir auftanken, durchatmen, zur Ruhe kommen. Der Wald ist Wohnhabitat, Rückzugsort, Schutz für unzählige Tiere und Heimat einzigartiger Fauna. Wo sonst kann sich die Natur so ungestört entfalten? Allerdings macht uns der Wald aktuell große Sorgen. Waldflächen verschwinden und die gewohnte Umgebung verändert sich. Schön zu wissen, dass da aber viele freiwillige große und kleine Helfer sich der Wiederaufforstung verschrieben haben, um auch nachfolgenden Generationen einen natürlichen Erholungsort übergeben zu können. Aber was passiert mit großen alten Bäumen oder denen, die irgendjemandem im Wege standen. Mario Hennig hat für sich eine Antwort gefunden. Er gibt alten Bäumen ein zweites Leben. Mario, genannt Holzwurm-Mario, bringt mit seiner Kettensäge Stämme in eine neue Form. Dabei entstehen kleine und auch große Kunstwerke. Er verzaubert das Holz in Tiere und Fabelwesen und haucht ihm so neues „Leben“ ein. Bänke, Tische und Blumenkübel dienen wie Baum und Wald auf eine neue Weise der Erholung.
Im Fachjargon bezeichnet man diese künstlerische Tätigkeit als Chainsaw Carving. Sie kommt ursprünglich aus den USA bzw. Kanada und breitet sich in Deutschland immer mehr aus. Chainsaw Carving bedeutet, Skulpturen aus Baumstämmen mit einer Kettensäge zu gestalten oder einfach einem alten Baum ein neues Gesicht zu geben.
Lassen wir den Künstler jetzt selbst zu Wort kommen.
Wie sind Sie auf dieses schöne und seltene Hobby gekommen? Was hat Sie inspiriert? Als Mittelalter-Fan wollte ich auch einen Ritter im Garten stehen haben, so wie ich sie im Urlaub in den Masuren gesehen habe.
Sind Sie im Kettensägenschnitzen ausgebildet oder haben Sie sich Ihre Fähigkeiten autodidaktisch angeeignet? Ja, ich bin komplett Autodidakt. Wie gesagt, als ich aus dem Urlaub kam, nahm ich die Kettensäge und habe angefangen. Das Resultat war nicht schlecht für das erste Mal. Danach habe ich mich an anderen Figuren weiter probiert.
Das Arbeiten mit der Kettensäge ist ja nicht ganz ungefährlich. Haben Sie spezielle Sicherheitsvorschriften? Gefährlich in dem Sinne ist es nicht. Natürlich muss man aber ein gewisses Gespür für die Maschinen haben, da es etwas anderes ist als Brennholz sägen. Aber da ich im staatlichen Forstbetrieb meine Ausbildung hatte, war ich schon gut vertraut mit der Kettensäge. Außer Sicherheitskleidung und dem Kettensägenschein gibt es da eigentlich nichts an Vorschriften.
Welche Figuren und Motive haben Sie schon geschaffen? Sehr ausgefallene Wünsche hatte ich schon. Vom Mähdrescher bis zur Feder war alles dabei. Viele Fabelwesen bis Engel, eigentlich quer Beet. Was der Kunde wünscht.
Können Interessenten bei Ihnen bestellen und setzten Sie auch Wünsche um? Bänke sind immer sehr interessant. Die gestalten wir öfter nach Hobbys oder Interessen der Kunden. Das kann von Jagdmotiven und Nähnadel über Waschmaschine und Schnapsflasche alles sein.
Man sieht ja oft Schnitzereien in Vorgärten stehen. Kommen Sie auch auf Wunsch zum Kunden und arbeiten vor Ort? Viele Kunden wollen Adler, Eule oder Bär. Die sieht man ja in vielen Gärten stehen.
Welches war Ihre bislang größte Arbeit und welche hat Ihnen am meisten Spaß gemacht? Ein Lieblingsmotiv von mir ist der Rübezahl. Der ist auch vielmals gewünscht von der Kundschaft.
Sie sind ja häufig mit ihrer Kettensäge unterwegs. Wo kann man Sie bei Ihrem künstlerischen Schaffen beobachten? Ich bin auf verschiedenen Veranstaltungen vertreten. Im In- und Ausland. Durch die deutsche Speedcarving-Meisterschaft bin ich viel in Deutschland unterwegs, um Punkte für das Finale zu sammeln. Da habe ich es auch schon zweimal hin geschafft. Auch im Ausland war ich auf einigen Treffen. Kanada, Dänemark, Schweden, Polen, Österreich, Tschechien und so weiter. Einige Figuren von mir stehen auf dem Beckenberg in Eibau.
Welches Projekt haben Sie sich als Nächstes vorgenommen? Die Erfahrungen bei den verschiedenen Wettkämpfen haben mich inspiriert, so eine Veranstaltung in meinem Heimatort Eibau zu organisieren. Mittlerweile seit elf Jahren treffen sich dort Künstler am Himmelfahrts-Wochenende. Es ist eine der größten in Deutschland. Und sehr gut durch internationale Gäste besetzt. Das ist zurzeit das, was mir am meisten Arbeit macht. Da ist kaum Zeit zum Sägen.
Wo kann man Sie demnächst live erleben? Das nächste Mal in Aktion bin ich auf dem Beckenberg in Eibau. Zum Kettensägenschnitzertreffen. Aber nach dem Fest fahre ich wieder zur Kundschaft und gestalte ihre alten Bäume.
oberlausitz-art bedankt sich sehr für das interessante Gespräch und wünscht weiterhin viele Erfolge.
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Die Songwriterin aus der Oberlausitz. Seit mehr als 20 Jahren macht Anja Behrendt schon Livemusik.
Man kennt sie mit Gitarre und ihrer wunderbaren, einfühlsamen Stimme.
Gefühlvoller Deutschpop mit handgemachter Musik.
10 Fragen an die Oberlausitzerin:
1. Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Ich habe mir mit 6/7 Jahren eine Konzertgitarre gewünscht und dann ziemlich schnell festgestellt, dass das Spielen darauf noch nicht funktionierte. Also wünschte ich mir Gitarrenunterricht und bekam ihn dann von meiner Oma finanziert in der Musikschule Bautzen. Später sang ich zusätzlich im Chor und fand Gefallen daran Songs zu covern. Nach dem Tod meiner Oma schrieb ich meinen ersten eigenen Song namens „Bleib bei mir“!
2. Sie sind waschechte Oberlausitzerin !? Aber Sie singen hochdeutsch und akzentfrei. Haben Sie eine Sprach- und Gesangsausbildung?
Ich bin in Bautzen geboren und aufgewachsen. Dort spricht man nahezu hochdeutsch. Ich bin also eine waschechte Oberlausitzerin!
3. Sie haben eine feste, eigene Gruppe?
Nein, ich bin eine Solokünstlerin.
4. Ihr Slogan lautet“ Wenn Musik Leidenschaft ist“. Was bedeutet das für Sie?
Musik ist meine große Leidenschaft, mein Lebenselixier. Ich brauche sie, wie die Luft zum Atmen. Das Schöne an der Musik ist, dass es für jede Lebenslage den passenden Song gibt. Ich liebe es Menschen mit meinen Songs berühren zu können.
5. Was lieben Sie an Coversongs und wie leidenschaftlich arbeiten Sie an Ihren eigenen Produktionen?
Ich habe mit Coversongs meine Musik-Karriere gestartet, da diese Songs jeder mitsingen kann. Stück für Stück habe ich meine eigenen Songs in mein Programm einfließen lassen. Als ich merkte, wie gut meine Songs ankommen, habe ich die Coversongs reduziert. Dennoch singe ich auch heute noch ausgewählte und von mir geliebte Coversongs zwischendurch mit denen ich mich gut identifizieren kann. Meine eigenen Songs stehen aber an erster Stelle.
6. Wen möchten Sie mit Ihrer eigenen Musik erreichen? Ihre Palette geht von zarten, einfühlsamen Melodien und Texten, wie “ Das kleine Mädchen“ bis zum flotten Discofox „Die Verliererin“. Mit letzterem sind Sie ja auch 2022 ziemlich durchgestartet! Hat das Ihr Leben verändert?
Ich möchte mit meinen Songs Menschen berühren. Wenn ich meinem Publikum ein Lächeln, eine Gänsehaut oder Tränchen herbeizaubern kann, habe ich alles erreicht. Definitiv hat der Erfolg letztes Jahr mein Leben verändert. Meine Musik findet immer mehr Fans und das ist großartig!!
7. Wie hat die Corona-Zeit Ihre Kreativität beeinflusst?
Die Corona-Zeit habe ich genutzt um an meinem zweiten Album namens „Seelenanker“ zu arbeiten, welches 2022 erschien.
8. Welche Musik hören Sie am liebsten? Und welches sind Ihre Hobbys?
Ich höre sehr vielseitig Musik und tanze auch ab und an sehr gerne. Von Depeche Mode über Mark Forster, Tracy Chapman, Westernhagen bis hin zu Gestört aber Geil ist alles vertreten. Ansonsten bin ich sehr gern in der Natur unterwegs und lade dort meine Batterien wieder auf.
9. Wie verbunden sind Sie mit der Oberlausitz?
Ich habe auch einmal in Dresden gewohnt, aber es hat mich wieder in die Oberlausitz gezogen. Unsere Gegend hat alles zu bieten, was man sich wünsche kann. Berge, Seen, Fachwerkhäuser, wunderschöne Altstädte und herzliche Bewohner.
10. Wann können Ihre Fans Sie wo wiedersehen? Gibt es Pläne für neue Studioaufnahmen? Was sagt Ihr Terminkalender?
Vor kurzem war ich wieder im Studio, um einen brandneuen Song aufzunehmen. Das Video dafür drehen wir am 30.04. in Löbau. Folgende Termine stehen u.a. dieses Jahr noch an: 03.06.2023 Sams Markt Zittau 01.07.2023 Häusl‘ am Berg Löbau 05.08.2023 Stadtfest Rothenburg
Oberlausitz-art bedankt sich sehr für dieses Gespräch und wünscht Ihnen viel Erfolg und ein begeistertes Publikum.